Die Reaktionen der Betrachter schwanken zwischen Staunen und Verwunderung. In der Bognergasse inmitten des noblen 1. Bezirks stehen plötzlich überdimensionierte Pflanzenringe im Weg herum. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes und ganz offensichtlich sogar absichtlich. Sehr zum Verdruss der vielen Passanten, der zahlungskräftige Kundschaft aus dem Golden Quartier und des ausgesuchten Kreises von Gästen des “Schwarzen Kameels”.

Was stutzig macht: Laut der zuständigen MA 28 sollen die Beton-Wannen Teil eines übergeordneten Sicherheitskonzepts, wie der Kurier schreibt. Sie sollen verhindern, das Attentäter mit Auto oder Lkw Anschläge verüben, in dem sie unkontrolliert in die Menschenmenge rasen. Wie am Berliner Weihnachtsmarkt oder in der Grazer Herrengasse.

Nur: Zwischen den neuen Rammschutz-Trögen kann jeder Fünftonner locker durchrauschen. Zugegeben mit weniger Geschwindigkeit und auch Fußgänger hätten eher die Möglichkeit, sicher hinter den Beton-Sperren in Sicherheit zu bringen.

Betontröge sollen Sicherheit und Klimaverbesserung kombinieren

Vielleicht steht doch eine andere Nutzung im Vordergrund. Die Tröge werden natürlich bepflanzt: “Sie werden im Sinne der Klimaresilienz begrünt und zur besseren Kühlung der Bognergasse genutzt”, heißt es seitens der Stadt. Es würden so quasi zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Der Sicherheit ging es besser – und dem Mikroklima in der City auch.

Finanziert worden sein sollen die Tröge übrigens nicht mit Geld des Steuerzahlers. Geschäftsleute sollen zusammengelegt haben.