Gruppen schwerbewaffneter Polizisten bewachen die Eingänge zum Stephansdom, die Gläubigen müssen sich an den mit Stahlhelm und Sturmgewehren ausgerüsteten Beamten bei den Absperrgittern vorbeidrängen: Trotz dreier Verhaftungen in Wien-Ottakring und europaweiter Schlagzeilen über die Terrorgefahr an den Weihnachts-Feiertagen folgten am gestrigen 24. Dezember in dieser extrem beunruhigenden Situation keine weiteren Infos der Polizei und Justiz.

Nur das kommunizierte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien: “Es gibt derzeit keine Anhaltspunkte, dass ein Anschlag in Wien unmittelbar bevorgestanden wäre.” Ein Satz, den manche Mainstream-Medien sofort dafür verwendeten, die akute Bedrohungslage klein zu schreiben – während noch immer die Polizisten mit ihren automatischen Waffen vor dem Stephansdom in Stellung sind.

Auch sonst fehlte bisher offenbar der Segen des Innenministers dafür, weitere Daten der verhafteten islamistischen Terrorverdächtigen bekannt zu geben: Bisher ist – der eXXpress hat berichtet – nur durchgesickert, dass die Terrororganisation Islamischer Staat in der Provinz Khorasan (ISPK) hinter den Anschlagsplänen stehen könnten.

Die ISPK-Terroristen hatten auch Madrid und Köln ins Visier genommen. Geheimdienste warnen schon seit Monaten vor diesen besonders radikalen und gefährlichen Attentätern. Die Bedrohung, die durch sie ausgeht, hat mittlerweile alarmierende Ausmaße angenommen. Dass sie in der friedlichsten Zeit des Jahres ein Massaker an heiligen Stätten wie dem Stephansdom und dem Kölner Dom anrichten wollten, wirft ein weiteres Schlaglicht auf die wachsende Bedrohung durch diese radikale Gruppe.

Weihnachts-Feiertage 2023. Schwer bewaffnete Polizisten sichern den Stephansdom.

Bleiben Spezialeinheiten auch zu Silvester vor Wiens Kirchen?

Falls die drei Verhaftungen in direkten Zusammenhang mit den Anschlagsplänen der ISPK stehen, die wieder einmal ein “ausländischer Dienst” rechtzeitig aufgedeckt hat, dann dürfte die Festgenommen wohl afghanische Staatsbürger sein, was wiederum auf ihren Aufenthaltsstatus Rückschlüsse zulässt. Bisher wird aber dazu von den österreichischen Behörden jede weitere Information zurückgehalten.

Wie lange die erhöhte Sicherheitsstufe noch gelten soll und wie lange noch die Spezialeinheiten vor dem Stephansdom postiert sind, wurde ebenfalls nicht bekannt gegeben. Wie die Wiener Polizei die Sicherheit beim gewaltigen Massenandrang am traditionellen Silvesterpfad in sechs Tagen aufrecht erhalten will, ist ebenso ungewiss. Eine Absage steht derzeit allerdings nicht im Raum.

Schon einmal tötete ein Islamist in der Wiener Innenstadt - der terror vom 2. November 2020 bleibt unvergessen.