Unterbeschäftigt war Elon Musk wohl nie. Zahlreiche bekannte Unternehmen hat er aus der Taufe gehoben, zunächst Zip2 und PayPal in den 1990er Jahren, später unter anderem SpaceX und das Neurotechnologie-Unternehmen Neuralink. Doch ausgerechnet jene Marke, für die er weltweit am bekanntesten ist, Tesla, hat er erst später übernommen. Marc Tarpenning und der Elektroingenieur Martin Eberhard hoben Tesla 2003 aus der Taufe. Speziell zwischen Musk und Eberhard herrscht bis heute dicke Luft. Nach wie vor erhebt Musk schwere Vorwürfe gegen den Tesla-Schöpfer.

Martin Eberhard trennte sich im Schlechten

Musk gehörte anfangs nur zu den Investoren des E-Autoherstellers. Das sich das Gründer-Duo weniger Jahre später verabschiedete, soll auch auf Elon Musk zurückzuführen sein. Das behauptete vor allem Martin Eberhard nach seinem Rückzug. Er verklagte sogar seine ehemalige Firma im Jahr 2009 und überhäufte Musk mit Vorwürfen, darunter Verleumdung, üble Nachrede und Vertragsbruch.

Tesla-Co-Gründer Martin Eberhard ist bis heute nicht gut auf Elon Musk zu sprechen – und umgekehrt.APA/AFP/CHANDAN KHANNA

Auf Twitter poppen die Konflikte rund um die Entstehung von Tesla seither immer wieder auf, bis in jüngste Zeit. So will Musk in Eberhard gar nicht den eigentlichen von Tesla sehen. Eberhard verbreite “seit 15 Jahren unerschütterlich das falsche Narrativ”, erklärte er kürzlich auf Twitter. Eberhard sei ein “beeindruckender Lügner”, der Musk “drei Jahre lang hintergangen” habe.

Wäre Eberhard tatsächlich ein so toller Unternehmensgründer, hätte er das ja nach seiner Kündigung im Jahr 2007 beweisen können. Darüber hinaus hätte Tesla mit seinem Abgang “mindestens ein paar talentierte Leute” mit verloren, doch keiner sei mit ihm mitgegangen.

Musk: Tesla war nur eine Briefkastenfirma

Tesla sei in Wahrheit nichts weiter als eine Briefkastenfirma mit Businessplan und sonst gar nichts gewesen – keine Angestellte, Designs oder Prototypen. Musk sei auch nicht von Eberhard als Geldgeber ins Boot geholt worden, sondern von J.B. Straubel.

Eberhard bis heute Investor, und seit 2022 Pensionist

Eberhard bleibt seit dem Abgang bei Tesla in der Automobilbranche und war als Firmengründer weiterhin aktiv. Zunächst arbeitete er zwei Jahre lang als Elektroautoentwickler für Volkswagen, dann gründete er inEVit, ein Startup, das elektrische Antriebstechnik für Automobilhersteller entwickelt. Das Unternehmen wurde 2017 an Seres verkauft, dort war Eberhard dann noch für rund ein Jahr als Chief Strategy Officer tätig. Er investiert auch bis heute in Startups.

Seinem LinkedIn-Profil zufolge ist er seit Jahresbeginn in Pension.