Mit 1. Juni hat Daniel Grieder das Ruder beim deutschen Modelabel Mode Hugo Boss und damit eine große Aufgabe übernommen: Er soll der Marke wieder zu altem Ruhm verhelfen – und zwar sowohl im Ansehen der Kunden als auch der Börsianer. Das diese Meisterleistung gelingen wird, daran zweifelt indessen niemand: Denn der Ruf des Top-Managers, der als “Superman” der Branche gilt, eilt dem Schweizer bereits voraus. Als im Juni 2020, also ziemlich genau ein Jahr vor dem Amtsantritt Grieders, bekannt gemacht wurde, dass es den “Magier unter den Modemanagern” höchstwahrscheinlich in die Schwäbische Alb ziehen werde, wo das Hauptuartier von Hugo Boss liegt, löste das eine Kettenreaktion an der Börse aus, die sonst nur Manager-Kaliber wie Elon Musk und Co. zustande bringen.

Hohe Vorschusslorbeeren für Grieder

Schon allein als nur News um die Verhandlungen zwischen Hugo Boss und Grieder an die Öffentlichkeit gelangten, katapultierte das schon den Preis der Boss-Aktie  in die Höhe. Bei den Banken stapelten sich die Boss-Bestellungen und der Preis der Aktie des Modeunternehmens stieg erst um 7 Prozent, und dann, als Tommy Hilfiger noch am selben Tag das Ausscheiden seines Manager-Helden bestätigte, verbuchte Hugo Boss ein sattes Plus von 9,5 Prozent an der Börse. Die pure Vorfreude auf die Ankunft des “Modemanager-Messias”, der bereits Tommy Hilfiger den Weg in den Olymp der Weltmarken geebnet hatte, hat den Wert der Boss-Aktie seitdem um 75 Prozent auf 47 Euro angehoben. Auch wenn der Börsenwert von Hugo Boss damit noch unter dem himmlischen Traumwert vom Winter 2015 liegt, als die Papiere des Modeunternehmens um 119 Euro reißenden Absatz fanden.

11 Millionen Euro im Jahr

Von diesen Zeiten ist das deutsche Unternehmen, dessen Börsenwert bei aktuell bei rund nur 3,2 Milliarden Euro liegt und deren Hauptaktionär mit 15 Prozent die Textilfamilie Marzotto aus dem italienischen Valdagno ist, dieser Tage freilich noch weit entfernt. Um Hugo Boss vor Konkurrenten oder Finanzinvestoren fernzuhalten, haben die Marzottos nun die Reißleine gezogen und nicht nur den besten, sondern eben den allerbesten Mann engagiert – und der hat natürlich auch seinen Preis. Daniel Grieder kostet im Jahr rund 11 Millionen Euro – aber dass er sein Geld wert ist, darüber ist sich die Modebranche, als deren teuerster Manager der Schweizer gilt, ganz offensichtlich einig.