Teuerungsexplosion erwartet: Preise im Großhandel erstmals um 26,5 % gestiegen!
Bei der Teuerungswelle dürfte das Schlimmste noch bevorstehen. Die Preise im Großhandel sind im Juni explodiert – um 26,5 %! Großhandelspreise gelten als Frühindikator für die künftige Entwicklung der Verbraucherpreise. Kurz: Uns erwartet ein „heißer Herbst“.
Der Großhandel erlebt zurzeit eine Teuerung historischen Ausmaßes – +26,5 %! Bis zum Herbst dürfte sich die Preissteigerung bei den Verbrauchern niederschlagen, befürchtet der Handelsverband. Dabei war die Inflation schon bisher dramatisch.
Mittlerweile befürchten die Händler ein Minus für 2022 samt wirtschaftlicher Instabilität. Die immer höheren Energie- und Treibstoffkosten drohen in Kombination mit der schlechten Verbraucherstimmung dem heimischen Einzelhandel das Geschäft zu zerstören. Das ist das zentrale Ergebnis der jüngsten Blitzumfrage des Handelsverbandes.
Verbraucher verschieben Ausgaben, der Handel verzichtet auf Margen
Hinzu kommt: Trotz steigender Preise erlebt mittlerweile jede dritte Person im Erwerbsalter Einkommensverluste. Rund 77 % der Österreicher wollen größere Ausgaben und Investitionen auf das kommende Jahr verschieben, 13 % kommen mit ihrem Haushaltseinkommen kaum noch über die Runden.
Bisher hat der heimische Lebensmittelhandel die Inflation bei Lebensmitteln und anderen Produkten durch ein ganzes Bündel an preisdämpfenden Maßnahmen so gut es geht eingebremst, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. “Teilweise konnten damit Kaufkraft-Verluste der Bevölkerung abgemildert werden. Gleichzeitig verzichten die Händler auf einen Großteil ihrer Margen und müssen den Verkauf möglichst preisgünstiger Eigenmarken forcieren. Umso dringender ist es daher, dass das das Teuerungs-Entlastungspaket der Bundesregierung so bald wie möglich bei der Bevölkerung ankommt.”
Preistreiber sind vor allem Brennstoffe, Benzin & Diesel, Düngelmittel, Getreide
Der Handelsverband nennt mehrere Haupttreiber für die Rekord-Teuerungsrate im Großhandel. An der Spitze stehen feste Brennstoffe (+120,8 %), sonstige Mineralölerzeugnisse (+115,5 %), Benzin & Diesel (+75,6 %), Düngemittel (+70,5 %), Getreide, Saatgut und Futtermitteln (+53,5 %), technische Chemikalien (+44 %), Eisen und Stahl (+33,4 %).
Erheblich sind die Preissteigerungen auch bei Milch, Eier, Ölen, Fetten (+21,3 %), Kaffee, Tee, Kakao und Gewürzen (+16,1 %), Fleisch (+15,1 %), sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln (12,7 %).
Auch der Personalmangel ist zurzeit dramatisch
Weder die höhere Zahl an Beschäftigten noch die niedrigere Arbeitslosenquote dürfe über die Not der Betriebe hinwegtäuschen, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. 41 % der Händler klagen über Personalmangel trotz Überzahlung und verzeichnen zudem eine hohe Fluktuation. Die Arbeitsmarktreform dürfe daher nicht in den Herbst verschoben werden, warnt Will, ansonsten gefährde man die Stabilität des Wirtschaftssystems: „Es braucht dringend eine Mobilisierung jener Menschen, die arbeiten können aber nicht wollen.“
Es braucht Planungssicherheit und daher einen Covid-Plan für Herbst
Im Hinblick auf den Herbst braucht es nun Planungssicherheit. Die politische Sommerpause kann nicht starten, wenn notwendige „Hausübungen“ offen sind. Nun fordert auch der Handelsverband – endlich – einen Covid-Plan der Bundesregierung für den Herbst. Die Planlosigkeit wird hier schon seit längerem kritisiert. „Es braucht eine Evaluierung der gesetzten Covid-Maßnahmen, eine nachvollziehbarere Differenzierung nach Branchen und mehr Eigenverantwortung – unter dem seit jeher vom Handelsverband geprägten Motto ‚Leben und Wirtschaften mit dem Virus‘“, sagt Rainer Will.
Kommentare
wie soll das gehen : von total planlosen einen plan zu bekommen???
Folgendes wäre umzusetzen:
– Ausstrieg aus den Sanktionen gegen Rußland
– Frieden anstreben mit Rußland
– Beziehungen zu Rußland normalisieren
– Gaspreise verhandeln
– Ölpreise verhandeln
Wenn ihr das nicht könnt, steht euch der Weg in die Opposition frei.
Ich glaube ich kenne eine Partei, die das schafft.
Ich habe gestern Pellets gekauft. Statt 3,9 Euro für den 15 kg Sack, 6,4 Euro. Im Herbst wird es vermutlich nicht billiger sein, eventuell sogar ausverkauft. Die Sadistensanktionen wurden zu Masochistensanktionen. Öxit aber eXXpress.
die LM Händler haben gar nichts abgefedert, eine Frechheit. Bereits im Vorjahr wurden die Preise ohne jeglichen Grund – wie jetzt – um ca. 25% erhöht!
Jeder der öfter einkaufen muss hat das gemerkt.
Ich habe nicht vergessen, wie Rainer Will noch vor ein paar Monaten die Ungeimpften aufs ärgste beschimpft hat.
Außerdem gehört der Handelsverband zur ÖVP bzw. ist die ÖVP und die ÖVP tut nichts.