Biber gelten ja als die großen Baumeister des Tierreichs, aber manchmal können sie auch weniger “aufbauendes” bewirken – das haben die putzigen Nager in den vergangenen Tagen gleich auf zwei Kontinenten bewiesen, zuletzt am Montagmorgen in Wien: Da sorgte ein Biber nämlich gleich für einen Polizeieinsatz und für eine Reihe an Verspätungen.

Biber-Popo auf Straßenbahngleisen führt zu Ersatzverkehr

Gegen 7:00 Uhr früh wurden die Beamten laut Heute nämlich zu einem tierischen Einsatz in die Wiener Donaustadt gerufen, wo sich ein Biber auf die Straßenbahngleise in der Langobardenstraße auf Höhe Kapellenweg verirrt hatte.

Ein Straßenbahnfahrer der Linie 25 hatte den Biber glücklicherweise rechtzeitig gesehen und legte eine Vollbremsung ein. Das verirrte und gestresste Tier wollte sich nicht vom Fleck bewegen, weshalb es im Rahmen des Einsatzes wieder in seine natürliche Umgebung gebracht wurde.

Bis der Biber wieder in Sicherheit war, sorgte die Wiener Linien für Umleitungen im Frühverkehr: So konnte die Straßenbahnlinie 25 zwischenzeitlich nur zwischen den Stationen Floridsdorf und Donauspital fahren. Ersatzweise sollten Fahrgäste auf die Linien U2 und 93A, 97A und 98A ausweichen, inzwischen wurde der normale Betrieb aber bereits wieder aufgenommen.

Süß, aber auch gefährlich: Der BiberSteve Raubenstine auf Pixabay

Biber kappten in Kanada die Internetverbindung

Schon deutlich länger mit tierischen Troubles zu kämpfen hatte eine Gemeinde in Kanada: Im 2000-Seelen-Ort Tumbler Ridge in British Columbia kappten kanadische Kollegen unseres Wiener Bibers nämlich die Internet-Verbindung des örtlichen Internet-Anbieters Telus. Das hatte zur Folge, dass rund 900 Kundinnen und Kunden am Samstag und Sonntag insgesamt 36 Stunden lang vom Internet abgeschnitten waren.

Wie der kanadische Rundfunk CBC berichtete, hatten die Biber die Glasfaserkabel beschädigt: Die Dammbauer, die normalerweise an Baumstämmen knabbern, hätten an an mehreren Stellen in die Kabel gebissen und einen großen Schaden angerichtet, erklärte eine Telus-Sprecherin gegenüber CBC. Entlang eines Baches sollen sich die Nagetiere zu der einen Meter unter der Erde vergrabenen, 12 Zentimeter dicken Leitung gegraben haben. Nachdem sie diese durchgenagt hatten, durchtrennten die Biber auch noch die Glasfaserkabel.

British Columbia 36 Stunden ohne Internet

Erst nach 36 Stunden konnte der Schaden behoben werden – wobei die Arbeit der Techniker durch den Umstand erschwert wurde, dass der Boden in der Gegend noch teilweise gefroren war. Dennoch nahm der Internet-Anbieter den Vorfall imm für seine atemberaubende Wildnis und seine Tierfreundlichkeit bekannten Kanada mit einer Prise Humor: Eine “wohl einzigartige kanadische Störung” nannte man den Biber-Fallout gegenüber dem Sender.