Diese Geschichte geht unter die Haut! Nasser Mohamed hat sich als bislang einziger Katarer geoutet. Derzeit lebt er im Exil in San Francisco. Im Gespräch mit RTL/ntv schildert er nun seine Ängste. Der Katarer erzählte, wie die Behörden in Katar eine „systematische Jagd auf Schwule“ betreiben. Darüber hinaus würden sie “Umerziehungstherapien” fördern. Man schreckt dabei auch nicht vor wochen- oder monatelanger Einzelhaft bei Transgendern zurück. Schläge oder “Genitalinspektionen” stünden an der Tagesordnung.

Mohamed lebt nun in Angst: “Ich mache mir Sorgen, dass ich nach der WM, wenn dem ganzen Thema die letzte Aufmerksamkeit geschenkt wird, noch mehr gefährdet sein könnte.” Nach der Weltmeisterschaft und der damit schwindenden Aufmerksamkeit müsse man laut Mohamed mit einer Zunahme von Repressionen rechnen: “Die homophobe autoritäre Diktatur in Katar denkt nicht, dass unsere LGBT-Rechte Menschenrechte sind. Sie lassen sich provozieren und warten nur darauf, bis die WM vorbei ist, um sich auf uns zu stürzen. Und genau das macht mir Sorgen.“

Starke Kritik an Katar

Katar steht wegen Menschenrechtsverletzungen stark in der Kritik. Der Wüstenstaat ist dafür bekannt, dass man Minderheiten systematisch unterdrückt. Darüber hinaus werden auch Frauenrechte nicht besonders groß geschrieben. Exemplarisch war das Verbot der “One Love”-Binde seitens der FIFA. So wollten einige Kapitäne von Nationalmannschaften mit der Regenbogen-Binde auflaufen. Doch der Weltverband drohte mit Sanktionen.

Am Donnerstag gab es dann eine Trendwende. Die FIFA deutete Lockerungen an. Die Ausweitung der Privilegien habe “keinerlei Auswirkung auf die lokale LGBT-Gemeinschaft”. Es würde sogar das Gegenteil bewirken, nämlich die Menschen noch weiter isolieren.