Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ermittelt seit Jahresbeginn gegen eine Frau, die ihren Nachbarn im Stiegenhaus mit Corona infiziert haben soll. Dies ist der erste Fall in Österreich, bei dem das Coronavirus als “Tatwaffe” infrage kommt.

Virenstamm soll identifiziert sein

Die Tatverdächtige musste im Dezember 2021 in Quarantäne, weil sie positiv auf das Coronavirus getestet worden war. An die Vorschrift, ihre Wohnung nicht zu verlassen, soll sich die Kärntnerin aber nicht gehalten haben. Sie soll das Mehrparteienhaus einige Male verlassen haben und an die frische Luft gegangen sein. Im Stiegenhaus soll sie ihrem Nachbarn, einem Pensionisten begegnet sein.

Der medizinische Sachverständige kam nun zum Schluss, dass der Coronavirus-Stamm, der beim toten Mann festgestellt worden ist, jener ist, an dem auch seine Nachbarin erkrankt war – “mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit”. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie den alten Mann im Vorbeigehen im Stiegenhaus mit dem Virus angesteckt hat, berichtet die “Kleine Zeitung”.

Mann starb kurze Zeit später im Krankenhaus

Mitte Jänner 2022 verstarb der Pensionist im Krankenhaus an den Folgen seiner Coronaerkrankung. Gegen die Kärntnerin wird nun wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung und vorsätzlicher Gemeingefährdung durch übertragbare Krankheiten ermittelt. Es gilt die Unschuldsvermutung.