Tonga-Eruption mit Folgen - Ändert Vulkanausbruch das Winterwetter?
Ein Vulkanausbruch am anderen Ende der Welt könnte uns einen überdurchschnittlich kalten Winter bescheren – und die große Energiekrise, auf die Europa aufgrund des Konflikts mit Russland zusteuert, durch den höheren Heiz-Bedarf sogar noch verschlimmern.
Schon Anfang diesen Jahres, am 15. Jänner 2022, brach im südpazifischen Inselstaat Honga der unter Wasser liegende Vulkan “Hunga Tonga” aus. Laut Wissenschaftern war die Explosionsstärke stärker als alle registrierten Eruptionen im 20. Jahrhundert und weit stärker als alle jemals durchgeführten Nuklearwaffen-Tests. Die Bilder der riesigen Staubwolke, die noch aus dem All auf Satellitenbildern deutlich zu erkennen war, gingen um die Welt. Außerdem löste der Ausbruch eine Kette von Naturereignissen aus. Neben Erdbeben kam es in vielen Küstenregionen der Südhalbkugel zu Tsunamis, die Menschenleben forderten.
Trotz Ausstoß von vielen Treibhausgasen führt Vulkanausbruch zu Abkühlung
Die Auswirkungen des Vulkanausbruchs am anderen Ende der Welt könnte nun sogar bei uns in Mitteleuropa einen Effekt haben. Wissenschafter prognostizieren einen überdurchschnittlich kalten Winter. Der ausgestoßene heiße Wasserdampf, der eigentlich ein wärmendes Treibhausgas ist, führte aus bisher nicht vollständig geklärten Gründen zu einer Abkühlung der oberen Atmosphären-Schichten. Das Forschungsteam des California Institute of Technology stellte in der oberen Stratosphäre eine deutliche Abkühlung im Bereich der Südhalbkugel fest. Nun ist zu erwarten, dass sich diese Abkühlung auch auf die Nordhalbkugel ausbreitet. Blockierende Strömungsmuster in den Wintermonaten könnten in Mitteleuropa vermehrt zu eher kalten Großwetterlagen führen. Die durch den Wasserdampf des Südsee-Vulkans angestoßene Erwärmung könnte bei uns also einen überdurchschnittlich kalten Winter zur Folge haben.
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