Ende 2023 gehörten der SPD noch 365.190 Mitglieder an – um knapp 30.000 weniger (minus 7,25 Prozent) als zwei Jahre zuvor. Damals war Olaf Scholz, der Chef der Sozialdemokraten, zum Kanzler gewählt worden. Überdies sinkt die Zustimmung in den Umfragen. Die SPD nähert sich der Zehn-Prozent-Hürde – hinter den Grünen auf Platz auf Platz vier. Sofern in Deutschland am Sonntag gewählt werden würde, hätte eine Neu-Auflage der Ampel-Koalition keine Chance.

Im November 2021 trat die Ampel-Koalition noch selbstbewusst vor die Presse: Annalena Baerbock und Robert Habeck (l., beide Grüne), Kanzler Olaf Scholz (SPD) Christian Lindner (r., FDP).APA/AFP/Odd ANDERSEN

53 Prozent für Union und AfD, 31 Prozent für Ampel

In der jüngsten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts INSA, und ebenso in der jüngsten Forsa-Umfrage gelangen alle drei Ampel-Parteien gemeinsam auf nur noch 31 Prozent. Das entspricht in etwa der – ebenfalls sehr geringen – Zustimmung, die zurzeit die beiden Koalitionsparteien ÖVP und Grüne in Österreich erhalten – allerdings zu zweit, nicht zu dritt.

Die SPD ist im aktuellen „Trendbarometer“ von RTL und ntv auf einen neuen Tiefststand in den vergangenen drei Jahren abgestürzt. In der am Dienstag veröffentlichten Forsa-Umfrage erreichen die Sozialdemokraten nur noch 13 Prozent. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Uneinholbar auf Platz eins befindet sich weiterhin CDU/CSU mit 31 Prozent (plus ein Prozentpunkt). Dahinter folgt auf Platz zwei die AfD – stabil und unverändert mit 22 Prozent. Die rechte Oppositionspartei erhält damit um neun Prozentpunkte mehr als die regierenden SPD.

Auf dem dritten Platz folgen die Grünen, ebenfalls unverändert mit 14 Prozent. Sie verdrängen nun die SPD auf Platz vier. Die restlichen Parteien würden den Einzug in den Bundestag verfehlen, darunter regierende FDP und Linkspartei mit jeweils vier Prozent, die Freien Wähler mit drei Prozent, und das neu gegründete „Bündnis Sahra Wagenknecht“ mit weniger als drei Prozent.

CDU-Chef Friedrich Merz darf sich über hohe Zustimmung für seine Partei freuen – obwohl er selbst nicht sonderlich gut bei den Wählern ankommt.APA/AFP/Ina Fassbender

In Direkt-Wahl würde Scholz gegen CDU/CSU-Kandidaten scheitern

Könnten die Deutschen den Bundeskanzler direkt wählen und sie hätten die Wahl zwischen Amtsinhaber Olaf Scholz (SPD) einerseits und einem der drei maßgeblichen Unions-Politikern – CDU-Chef Friedrich Merz, Markus Söder (Ministerpräsident des Freistaates Bayern und CSU-Chef) und dem Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst – dann würde Kanzler Scholz jedes Mal scheitern. Pikant: Ausgerechnet CDU-Chef Merz würde nur knapp siegen. Er läge gerade einmal einen Prozentpunkt vor Scholz. Deutlich größer ist der Vorsprung von Söder mir 13 Prozentpunkten und von Wüst mit elf Prozentpunkten.

Forsa befragte im Auftrag von RTL Deutschland vom 9. bis 15. Januar für die Sonntagsfrage 2504 Wahlberechtigte. Bei den Kanzlerpräferenzen waren es 1502 Befragte.