Schlimme Szenen spielten sich beim Fußballspiel in Griechenland ab. Unmittelbar nach dem Duell zwischen Olympiakos Piräus und AEK Athen stürmten Fans der Heimmannschaft das Spielfeld. Zudem warfen die Olympiakos-Anhänger Rauchbomben und Sitzschalen. Die Spieler und Verantwortlichen mussten in die Kabine flüchten. Die Polizei versuchte anschließend mit Tränengas, Blindgranaten und Schlagstöcken, die Fans zurückzudrängen.

Die Eskalation der Fans hatte sportliche Gründe: Derzeit läuft es für Olympiakos Piräus nämlich überhaupt nicht nach Wunsch. Der 47-fache griechische Meister liegt nur auf Rang drei und hat bereits neun Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze. Davor liegt Panathinaikos Athen und ausgerechnet AEK Athen. Danach ließen Fans ihrem Frust freien Lauf.

Zu allem Überfluss musste sich Olympiakos Piräus auch noch mit 1:3 geschlagen geben. Darüber hinaus goss ausgerechnet Präsident Evangelos Marinakis Öl ins Feuer und stachelte die Fans an. Kurz davor lief er ebenfalls auf den Platz und ging auf die Schiedsrichter los. Marinakis tobte und schimpfte über die Offiziellen: “Die Betrüger und Gauner haben gezeigt, dass sie keine Skrupel haben. Ganz Griechenland ist angewidert.”

Der griechische Spitzenclub äußerte sich dazu in einer Stellungnahme. Der Club kritisierte den griechischen Fußballverband und die Regierung. Sie hätten den Fußball “getötet.” Der größte Club des Landes wirft dem Verband vor, die Spiele zu manipulieren. Das sorgte offensichtlich auch bei den Anhängern für großen Unmut.

Olympiakos drohen hohe Strafen

Der Vorfall wird für Olympiakos Piräus nicht ohne Folgen bleiben. Dem Verein droht nun eine hohe Geldstrafe, zudem auch noch ein Punkteabzug und Heimspiele vor leeren Rängen. Die Meisterchance scheint für den Rekordmeister vier Runden vor Schluss bei neun Punkten Rückstand auf das Spitzenduo Panathinaikos Athen und AEK dahin. Bei AEK saß der frühere ÖFB-Nationaltorhüter Cican Stankovic auf der Ersatzbank. Drei Punkte hinter Olympiakos ist PAOK Saloniki mit den Ex-Rapidlern Stefan Schwab und Thomas Murg Ligavierter.

Schon in der Vergangenheit kam es in Griechenland zu gewalttätigen Szenen bei Fußballspielen – so auch 2018. Damals musste die Meisterschaft nach schweren Ausschreitungen für mehrere Wochen unterbrochen werden. Beim Spiel zwischen Paok Saloniki und AEK Athen lief Paok-Präsident Ivan Savvidis mit einer Waffe auf das Feld.