
"Totaler Lockdown muss her": Oberarzt fordert Ausgangssperre für alle
“Kann nicht sein dass in Salzburg Menschen sterben, weil keine echten Entscheidung getroffen wurden” Donauspital-Oberarzt Dr. Rainer Thell findet klare Worte zur Corona-Situation im Land und fordert einen kurzen, harten Lockdown. Damit ist er nicht allein – immer mehr Experten appellieren heftigst an Regierung und Bevölkerung, Maßnahmen zu setzen, “bevor es zu spät” sei.

Immer mehr Experten sprechen sich aufgrund der steigenden Zahl an Covid-Intensivpatienten für einen Lockdown für alle in Österreich aus. “Es geht sich sonst nicht mehr aus”, sagte Rainer Thell, leitender Oberarzt der Notfallaufnahme in der Klinik Donaustadt, ehemals SMZ Ost, im Gespräch mit der APA. “Es kann nicht sein, dass in Salzburg Menschen sterben, keine mutigen Entscheidungen getroffen werden, die auf der Hand liegen”, kritisiert er.
“Jetzt kann man Salzburg noch entlasten und Patienten nach Wien und Niederösterreich ausfliegen.” Denn dort gebe es beispielsweise noch Betten für Covid-19-Patienten. Er könne es nicht akzeptieren, dass das Sterben zugelassen wird, sagte Thell. “Wenn wir jetzt nicht solidarisch sind, wann dann?”, fragte der Anästhesist und Intensivmediziner. “Wer jedoch glaubt, dass nur Salzburg und Oberösterreich stark betroffen sind, der irrt”, sagte er. “Die Welle wird sich weiter fortsetzen. Das Weihnachtsgeschäft und die Wintersaison sind in höchster Gefahr, wenn wir jetzt nicht auf die Vollbremse steigen”, sagte Thell.
"eil-Lockdowns sind nicht genug"
Denn “sämtliche regionale, partielle oder Pseudo-Lockdowns werden das Problem nur in die Länge ziehen, aber nicht nach unten drücken. Es zieht sich für uns alle in den Köpfen wie ein Germteig”, sagte der Oberarzt. “Uns läuft schlicht und ergreifend die Zeit davon. Wir können auch nicht mehr bis Ende November warten. Mit einem befristeten Lockdown vermasseln wir es nicht, sondern investieren in eine ganz wichtige Sache: in den Advent und in Weihnachten”, sagte der Mediziner. “Wir alle leben in Wahrheit niemals in totaler Freiheit, sondern nur in Freiheitsgraden. Und jetzt müssen wir uns ganz einfach im Sinne derer, die in den Spitälern behandelt werden müssen, zurücknehmen, das ist alles.”
Auch in Wien würden laufend weitere Covid-Stationen aufgemacht und andere Stationen geschlossen werden. Ständig müssten auch weitere Intensivbetten für Patienten zur Verfügung gestellt werden. Planbare Operationen werden verschoben oder sind gar eingestellt, damit die Covid-Patienten versorgt werden können. Auf den Nicht-Covid-Stationen müssen die Patienten immer mehr zusammenrücken. “Es verschiebt sich alles ununterbrochen nach hinten, das hat für alle enorme Auswirkungen”, erläuterte Thell. Notfälle – etwa nach einem Verkehrsunfall – werden selbstverständlich weiter versorgt, betonte der Mediziner.
Dramatische Lage in Salzburg
In Salzburg ist die Lage besonders dramatisch, die Landeskliniken haben dort bereits ein sechsköpfiges Triagierungsteam nominiert, das aus fünf Medizinern verschiedener Fachbereiche und einer Juristin besteht. Sie müssen dann entscheiden, welche Patienten noch intensivmedizinisch behandelt werden können. Thell betonte jedoch, dass das Personal in den Notfallaufnahmen und Intensivstationen auf sich allein gestellt sei. “Um 2.00 Uhr in der Früh gibt es keine Kommission, die Entscheidungen trifft. Diese müssen dann ad hoc getroffen werden”, sagte der Intensivmediziner.
Derzeit gilt in Österreich der Lockdown für Menschen, die weder geimpft noch genesen sind. Dieser “trägt nur zur Spaltung der Gesellschaft bei”, kritisierte Thell. Außerdem lässt sich “nicht trennen, wer geimpft und ungeimpft ist. Wir alle, die Bevölkerung, brauchen dringend Vertrauen und Orientierung”. Ungeimpfte sollen nicht ausgesperrt werden, forderte Thell. Viele hätten Sorgen und Ängste, seien aber keine dezidierten Impfgegner. Ihnen müsse die Tür offen gehalten und sie eingeladen werden, “über ihren Schatten zu springen und ihre Position zu überdenken. Sie verlieren nicht ihr Gesicht, sondern zeigen wahre Größe, wenn sie sich zu einer Impfung entscheiden”, konstatierte der Arzt.
Kommen noch härtere Maßnahmen?
Thell ist mit seiner Forderung längst nicht allein auf weiter Flur. Bereits am Sonntag hatte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein mit seinen Andeutungen zu noch schärferen Maßnahmen (Stichwort abendliche Ausgangsbeschränkungen auch für Geimpfte) für viel Aufsehen und Friktion in der Koalition gesorgt. Denn Bundeskanzler Alexander Schallenberg stemmt sich vehement gegen einen Lockdown für alle. Ziel sei es, mehr Menschen dazu zu bringen, sich impfen zu lassen und nicht jene abzustrafen, die “alles richtig” gemacht hätten und bereits geimpft seien. Doch angesichts der explodierenden Fallzahlen, welche am Mittwoch mit über 14.400 Neuinfektionen ein neues trauriges “Alltime-High” erreicht haben, scheint es sehr wahrscheinlich dass die Regierung noch am selben Tag erneut die Köpfe zusammensteckt und eventuell wirklich noch schärfere Maßnahmen beschließt, wie es die Experten fordern.
Auch die Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit im Gesundheitsministerium, Katharina Reich, forderte abendliche Ausgangsbeschränkungen für alle. „Ich glaube, dass wir das brauchen“, sagte sie am Dienstagabend dem Sender ORF. (APA/red)
Kommentare
Spätestens in drei Jahren ist er Primar. Weil er so schön spricht.
Ich glaube, die “Experten” sind knapp davor, die ganze Bevölkerung zu verlieren. Einen neuerlichen Lockdown für alle werden auch alle ablehnen und er ist auch völlig kontaproduktiv. Wir ruinieren unsere Wirtschaft und die Botschaft ist, “Egal was du tust, am Ende kommst du in den Lockdown”. Niemand wird mehr freiwillig kooperieren und Lockdown-kritische Parteien können die Proteste organisieren und ihre Ernte einfahren. Mir reicht´s dann …
Warum sollten Immunisierte in den Lockdown?
Wie bitte?
WAS interessiert einen ARZT das “Weihnachtsgeschäft?”
ÜBER WAS BITTE wird der Mann interviewt, für was genau SOLL ER DER FACHMANN SEIN, dem man zuhören soll?
Sollte man ihn nicht vielmehr befragen, ob eine ÄRZTLICHE Therapie ZU HAUSE SINN machen könnte, damit sich nicht so viele Leute passiv verhalten und sich unnötig verschlechtern und daher ins Krankenhaus müssen?
Arzt bleib bei deinen Leisten.
Versteht der Herr Doktor unter einer kurzen Härte ein Zusperren von November bis Mai analog dem Vorjahr??? Dann gute Nacht Österreich! Dann gibt man dem Blümel Schuld betreffend des Schuldenstandes im Budget!!
Man frage 3 Experten, man wird 3 Meinungen erhalten.
Ich bin kein Experte, bin aber der Meinung wenn man NICHTS gemacht hätte, wäre die Pandemie schon lange vorbei!
Bin ganz Ihrer Meinung. Wenn man nichts gemacht und keine Panik gespürt hätte, hätte niemand etwas von dieser angeblichen Pandemie gemerkt.
Der Herr soll sich selber einsperren. Laut Ages Sind in Salzburg 18 % der Betten und belegt. In anderen Bundesländern, zum Beispiel Oberösterreich, Sind es 48 %! Die Unterscheidung in COVID beziehungsweise nicht COVID ist willkürlich, da über 90 % aller COVID Patienten schwere Vorerkrankungen haben und in Wirklichkeit deshalb auf der Intensivstation liegen. Nach zwei Jahren angeblicher Pandemie können die Herrschaften immer noch nicht sagen wer kausal an COVID stirbt. Stoppt endlich diese lächerliche Panikmache. Wir haben in Summe unter Sterblichkeit. COVID bewegt sich in Summe bei der Sterblichkeit lediglich im Bereich einer schweren Grippe.Das ganze soll wohl nur davon ablenken, dass ein autoritärer Staat nach dem Vorbild von China implementiert wird und der großen Masse die Menschenrechte, nicht zuletzt durch and Eignung durch Inflation und Steuer, entzogen werden sollen.
Wie haben es die Schweden ohne Lockdowns geschafft?
Was machten die besser, von den Anfangsfehlern abgesehen?
Schaden Lockdowns nicht mehr als sie nutzen?
…er hat Recht..die Ungeimpften wie Terroristen zu behandeln bewirkt das Gegenteil:keiner ist motiviert sich zu impfen.Der gegenseitige Hass wird nur grösser..die Spaltung wird vorangetrieben….
Ach, aber die Leute einzusperren, wenn sie geimpft sind, hat wohl kein spalterisches Pontenzial…?!
…ja weil das Virus vor Geimpften keinen Halt macht…Anfang des Jahres wurde die Impung als Allheilmittel propagiert und den Menschen ein ganz normales Leben versprochen…auch die Experten waren sich uneins wie die Impfung wirkt..kann man Virus weitergeben?Kann man erkranken?
Die Ernüchterung hat uns die Situation in lsrael gebracht.. trotz 90 % Impfrate enorm steigende Infektionszahlen..die Experten mussten zurückrudern…nur eine zusätzliche 3.Impfung schützt..dann ist vielleicht bald eine 4. notwendig…weil eine neue Variante kommt…
Faktum ist jedenfalls, dass auch geimpfte Personen erkranken und die Keime dann weitergeben. Diese Personen fühlen sich jedoch sicher und verhalten dementsprechend unvernünftig. Vom Einsperren der Ungeimpften wird jedenfalls nichts besser.
Nach Ihrer beiden Logik muss das öffentliche Leben vollkommen eingestellt werden, weil es in der Natur der Dinge liegt, dass Viren zirkulieren und weitergegeben werden. Es ist richtig: Vom Einsperren der Ungeimpften wird es nicht besser, vom Einsperren der ganzen Bevölkerung aber auch nicht. Glauben Sie, dass sich bei einem neuen “Lockdown” noch irgendjemand daran halten wird, während die mittelständische Handel zugunsten des Onlinegroßhandels vor die Hunde geht? Die Impfung ist kein Zaubertrank, das ist richtig, konnte aber jeder wissen, der seit einem Jahr aufgepasst hat. Aber dass sie mit einer breiten Impfquote ihre Wirkung tut, kann doch kein Mensch bei klarem Verstand ernsthaft bezweifeln.
Und mal ganz ehrlich: Wer nicht erwartet hat, dass gegen Covid-19 jedes Jahr bis an unser Lebensende nachgeimpft werden muss – wie bei der Influenza halt auch – kann nur als naiv bezeichnet werden. Es ist ein hochansteckendes, mutationsfreudiges Atemwegsvirus. Finde ich nicht so schwer zu verstehen.
Ferdinand Baptiste,
es ist leider eine traurige Nachricht, aber diese Impfung bringts nicht.
Diese Medizinindustrie ist ein Haufen Sack Lügner.
Die Ängstlichen werden viel leiden, wenn sie da mal draufkommen.
Sie sollten dann wissen, daß sich jeder selber heilen kann und man nur einfach und gesund leben und vertrauen muß, dann schaffts der Körper von alleine, ohne daß wir kapieren wie ers macht, denn der Körper ist zum Glück ein Genie.
Vielleicht hätte dort die Klinikleitung viel früher reagieren müssen, anstatt sich ständig raunzend an die Politik zu wenden, die dann alles wieder mit Steurergeldern sanieren, bzw. alle Bürger einsperren muß!!!
Ich muss vorsichtig sein, um nicht beleidigend zu werden. Deswegen sage ich nichts zu Ärzten, die “kurze, harte Lockdowns” fordern, die dann von November bis Mai dauern.
wie hätte denn eine Reaktion der Klinikleitung aussehen sollen, welche das Infektionsgeschehen eindämmt und noch dazu ohne sich an die Politik zu wenden?