240.000 Mitarbeiter arbeiten in der Hochsaison – Sommer und Winter – im Tourismus, 200.000 sind es in der Zeit dazwischen. Grundsätzlich hatten man in jedem Monat heuer mehr Mitarbeiter als in den Vergleichsmonaten 2019, wie Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler stolz erzählt. Dennoch: Die Anzahl der offenen Stellen ist hoch, denn Tourismus ist eine Wachstumsbranche. Und da gibt es mehrere Probleme.

"Sind in einem Veränderungsprozess"

Neuen Arbeitskräften fehlt zuweilen die nötige Ausbildung: “Wenn weniger Fachkräfte am Markt sind, muss man mit angelernten Hilfskräften arbeiten”, sagt Kraus-Winkler. Darüber hinaus hat man es zunehmend mit einer neuen Generation zu tun, die andere Ansprüche stellt. “Mitarbeiter heute wollen oft nicht mehr Vollzeit arbeiten. Deswegen haben wir zwar mehr Köpfe, aber weniger Stunden.”

Dass sich nicht nur der Arbeitsmarkt, sondern auch die Vorstellungen der jungen Generation, spüre man “ganz stark. Sind in einem Veränderungsprozess, der durch Covid befeuert wurde.“ Junge Menschen sind mit einem digitalen Zeitalter aufgewachsen und denken daher anders über Unternehmenskultur nach. “Die Umstellung auf die Anforderungen der Jungen ist bei einigen Betrieben gelungen. Bei anderen noch nicht.”

Durchaus familienfreundlich

Ein Großteil der Tourismus-Mitarbeiter – 55 Prozent – sind weiblich. Dass der Job dennoch nicht familienfreundlich sei, bestreitet die Staatssekretärin, die selbst jahrzehntelang im Tourismus gearbeitet hat. Es gebe auch ein hohes Maß an Flexibilität, man könne auch nur vormittags oder nachmittags arbeiten. Im Übrigen unterstütze man finanziell gerade innovative Konzepte für Kinderbetreuung.