Das Aus nach der Gruppenphase widerfuhr auch drei anderen ÖVV-Männerteams, nur Robin Seidl/Philipp Waller kamen weiter. Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig stehen hingegen bereits im Achtelfinale. Die als Nummer acht gesetzte Paarung jubelte am Nachmittag bei großer Hitze vor den Augen von Bundespräsident Alexander Van der Bellen über einen Zweisatzerfolg gegen die Griechinnen Panagiota Karagkouni/Vasiliki Arvaniti. “Das muss der Präsidenteneffekt gewesen sein”, meinte der während des Spiels eingetroffene Van der Bellen. Schützenhöfer freute sich über ihr zweites EM-Achtelfinale nach 2019. “Ich bin einfach nur erleichtert und happy.”

Nach einem Sieg und einer Niederlage gelang im K.o.-Match die erhoffte Steigerung. “Spätestens jetzt sind wir im neuen Stadion angekommen. Wir haben heute in allen Elementen gezeigt, was wir drauf haben”, betonte Plesiutschnig. Mit dem fantastischen Publikum im Rücken seien im Achtelfinale auch die Deutschen Chantal Laboureur/Cinja Tillmann schlagbar. “Unser nächstes Ziel ist das Viertelfinale.”

Enttäuschte Gesichter bei den Männern

Bei den Männer gab es hingegen fast nur enttäuschte Gesichter. Besonders natürlich beim langjährigen Erfolgsduo Doppler/Horst, das nach zehn gemeinsamen Saisonen getrennte Wege gehen wird. Ihr erstes Match gegen die starken Tschechen Ondrej Perusic/David Schweiner hatten sie 0:2 verloren. Gegen die eigentlich nicht übermächtigen Schweizer lief es für die Vizeweltmeister von 2017 und EM-Dritten von 2014 auch nicht besser. Im zweiten Satz mussten sie zwischenzeitlich sogar ein demütigendes 0:11 hinnehmen.

“Es tut uns leid, wir wollten natürlich besser spielen”, meinte Horst in Richtung des Publikums, das dem Duo lang anhaltende stehende Ovationen spendete. Doppler kämpfte mit den Tränen. “Eine wunderschöne gemeinsame Reise geht zu Ende. Wir wären so gerne weiter in dem Turnier geblieben. Aber es sind nicht die Medaillen, sondern diese Emotionen, die unvergesslich sind”, sagte der 40-Jährige, dem mehrmals die Stimme versagte.

Den Abschluss habe man sich natürlich anders vorgestellt, betonte der Ex-Europameister. “Das letzte Spiel ist so strange verlaufen, dass ich zum Glück ein bisschen lachen kann, weil es eigentlich ein unwürdiger Abschluss ist von uns beiden. Aber man muss sagen, wir haben alles probiert, ihnen ist alles aufgegangen, uns ist dann der Faden gerissen”, meinte der gebürtige Oberösterreicher, der sich bei seiner Familie und Weggefährten bedankte, und an seine in der Vorwoche verstorbene Großmutter erinnerte. Beide haben sich noch offen gelassen, ob und mit welchen anderen Partnern sie in Zukunft spielen werden. (APA/red.)