Sieben Niederlagen in Folge musste Dominic Thiem nach seinem Comeback einstecken. Vor allem das Aus bei den French Open in der ersten Runde hinterließ einen bitteren Beigeschmack. Thiem ist derzeit 394 Tage ohne Sieg in einem Tennis-Match. 280 Tage davon pausierte er aufgrund einer Handgelenksverletzung. Der Niederösterreicher hat sich daher zu Veränderungen entschieden. Derzeit weilt Thiem in Traiskirchen und bereitet sich in der Akademie von Vater Wolfgang auf das Turnier in Wimbledon vor. Die ehemalige Nummer drei der Weltrangliste möchte dort erneut angreifen. Allerdings läuft die Vorbereitung ohne seinen bisherigen Trainer Nicolas Massu. Auch sein Fitness-Trainer Jez Green sind nicht anwesend.

Thiem kündigte bereits vor einigen Tagen an, dass er die kommenden Turniere auslassen und sich stattdessen voll und ganz auf das Training konzentrieren möchte. Das Motto für den Aufenthalt in Traiskirchen ist klar: “Möglichst viele Schläge jeden Tag.” Thiem kehrt damit zu seinen Wurzeln zurück.  “Ich mache im Training nichts anders als früher”, betonte Thiem.

Kritik von Michael Stich

Allerdings gab es für die Pläne von Dominic Thiem auch Kritik, und zwar von niemand geringerem als Michael Stich. Der Wimbledon-Finalist von 1991 kritisierte Thiem für den mangelnden Willen, etwas zu verändern: “Ich finde seinen Weg die falsche Entscheidung. Er sendet den Gegnern das Signal, dass wirklich jeder gegen ihn gewinnen kann.” Außerdem sei Thiem laut Stich “von der Basis her überhaupt nicht bereit.” Stich hätte sich vom US-Open-Sieger von 2020 gewünscht, dass er neue Dinge in seinem Spiel hinzufügt: “Er will einfach genau das machen, was er gemacht hat. Ich hätte mir bei Dominic gewünscht, dass er die Zeit nützt, sein eigenes Spiel mehr zu analysieren und neue Sachen hinzuzufügen. Das fehlt.”

Dennoch hält Thiem laut “heute” an den Plänen fest, in Wimbledon antreten zu wollen. Dann soll der aktuelle Trainingsblock unterbrochen werden. Mit seinem Team möchte er sich bestmöglich auf den neuen Untergrund vorzubereiten. Doch intern sieht man diese Vorhaben durchaus kritisch. Allerdings lockt Thiem das Antrittsgeld in der Höhe von 56.000 Euro. Darüber hinaus will sich der Lichtenwörther wieder auf der großen Tennis-Bühne präsentieren.