Malte C. wird als Held gefeiert. Der Trans-Mann beobachtete, wie der als “schmächtig” beschriebene Nuradi A. Teilnehmer der Parade als “lesbische Huren” beschimpfte. Der Deutsche ging dazwischen, wollte schlichten. Da schlug ihn der Tschetschene zu Boden. Der Trans-Mann schlug so unglücklich mit dem Kopf auf dem Asphalt auf, dass er seine Verletzungen nicht überleben konnte.

Trans-Mann Malte wollte helfen, bezahlte seinen Mut mit dem Leben

In Münster wurden spontan Gedenkstätten errichtet

Nuradi A. war, so berichtet die “Bild” im Jahr 2017 deutscher Jugendmeister im Boxen. Nach der Tat wurde ein Großfahndung nach ihm eingeleitet. Nach wenigen Stunden erkannte eine Polizistin ihm am Hauptbahnhof von Münster und konnte ihn festnehmen.

Ein Zeuge hatte zuvor ein Foto gemacht, das sich bei der Fahndung als hilfreich erwies.  – Er berichtete danach, der Tschetschene wollte ihn nötigen, dieses wieder zu löschen. „Ich will nicht, dass mein Vater erfährt, dass ich schwul bin“, soll der vorbestrafte Aylwerber gesagt haben.

Nuradi A. ist seit Samstag wegen Körperverletzung mit Todesfolge in U-Haft. Sein Verteidiger wird in deutschen Medien zitiert: „Normalerweise ist ein Haftbefehl bei solchen Delikten nicht die Regel, weil der Täter den Tod nicht im Ansatz wollte. Hier ist aber sicherlich wegen des medialen Interesses die Situation eine andere. Außerdem hat das Gericht sich von einer Vorstrafe leiten lassen.“

Abschieben verboten

Brisant: Nuradi A. ist kein Unbekannter. Der Lagerarbeiter mit Hauptschulabschluss lebt mit seiner Mutter seit acht Jahren in Deutschland. In dieser Zeit fiel er etliche Male wegen Betäubungsmitteldelikten auf, die Verfahren wurden immer eingestellt. Zuletzt verurteilte ihn das Amtsgericht Münster wegen Körperverletzung zu einer Jugendstrafe.
Trotz der Vorstrafe wurde sein Aufenthaltstitel verlängert. Wegen Russlands Krieg in der Ukraine gibt es ein Abschiebeverbot nach Russland.