Es ist eine schallende Ohrfeige für die Staatsanwaltschaft und das Justizministerium: Die vorläufige Suspendierung des Justiz-Sektionschefs Christian Pilnacek wegen Geheimnisverrats wurde aufgehoben. Die Entscheidung fiel im Disziplinarsenat des Beamtenministeriums von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Die Bundesdisziplinarbehörde sieht keinen Grund für die fortgesetzte Suspendierung.

Anscheinend war an den Vorwürfen gegen den ranghohen Justizbeamten doch nicht allzu viel dran. Pilnacek war Ende Februar vorläufig suspendiert worden. Der Grund: Die Staatsanwaltschaft Innsbruck warf ihm den Verrat von Amtsgeheimnissen vor. Am 25. Februar war deshalb Pilnaceks Handy sichergestellt und mittlerweile auch ausgewertet worden. Pilnacek soll den Termin einer im Juni 2019 durchgeführten Hausdurchsuchung bei Investor Michael Tojner verraten haben, und zwar an dessen Anwalt, Ex-Justizminister und Verfassungsrichter Wolfgang Brandstetter. Dieser bestreitet alle Vorwürfe entschieden.

Der Bescheid ist aber noch nicht rechtskräftig. Vorläufig bleibt die Suspendierung aufrecht.