Frei nach dem Motto “The Show must go on” denkt man nicht daran, die Handball-EM abzubrechen – und das trotz zahlreicher Corona-Fälle. Knapp 120 Fälle wurden mittlerweile gemeldet. Die Fallzahlen sind darüber hinaus steigend. Die Europäische Handballförderation sieht sich derzeit großer Kritik ausgesetzt. Vor allem in den Teamhotels werden die eigenen Hygieneregeln nicht konsequent genug befolgt, lautet der Vorwurf. Die WM 2021 in Ägypten fand noch unter eine Blase statt.

Das ist bei der EM in der Slowakei und in Ungarn nicht der Fall. Immerhin ist derzeit in der Slowakei eine Hallenauslastung von 25 Prozent erlaubt. In Ungarn dürfen die Hallen sogar zu 100 Prozent ausgelastet sein. Der Generalsekretär der Europäischen Handballförderation Martin Hausleitner sieht hingegen und plant mit einer Fortsetzung des Turniers: “Ich kann das nicht als fatalen Fehler bezeichnen. Wir denken so weit, dass wir den Menschen ein Stück Normalität zurückgeben wollen. Wir planen damit, das Turnier bis zum Ende durchzuführen.”

Den Menschen Normalität zurückgeben

Doch aufgrund der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante könne man derzeit keine Garantie abgeben. “Wir schauen von Tag zu Tag und wissen nicht, welche Herausforderungen morgen auf uns zukommen,” meinte Hausleitner. Am Donnerstag startete die EM-Hauptrunde. Am kommenden Wochenende ist das Finale in Budapest geplant. Österreich war nach drei Niederlagen bereits in der Gruppenphase ausgeschieden.

Mit bisher zwölf positiv getesteten Spielern ist Deutschland am stärksten vom Corona-Ausbruch betroffen. Ähnlich heftig erwischt hat es den EM-Zweiten Kroatien mit bis Donnerstag insgesamt neun positiven Fällen. Wegen der EHF-Regeln steht ein Rückzug der deutschen Mannschaft laut “Bild” derzeit nicht zur Debatte. Laut Hausleitner hätte ein Ausscheiden aus dem Turnier nach dem Rechtssystem der Europäischen Handball-Förderation eine eine Sperre zur Folge. Das bedeutet, das deutsche Handball-Team könnte nicht an WM-Qualifikation teilnehmen und hätte schwierige Umstände bei der EM 2024.