Die Forscher wollten herausfinden, ob im Corona-Jahr 2020 mehr Menschen als sonst in Deutschland gestorben sind. Zu diesem Zwecks haben Wissenschaftler der medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen die Zahl der Sterbefälle in Deutschland, Schweden und Spanien in den Jahren 2016 bis 2020 analysiert. Das überraschende Ergebnis: Auch wenn im Vorjahr etwa 34.000 Todesfälle verzeichnet worden sind, die mit Corona in Verbindung stehen, gab es dennoch in Summe keine Übersterblichkeit.

In Schweden und Spanien war die Sterblichkeit erhöht

Wenn man zudem den demographischen Faktor aus den absoluten Zahlen heraus rechnet, hat es im Vorjahr sogar eher eine Untersterblichkeit gegeben. Grund dafür dürften unter anderem das Ausbleiben der Grippewelle sein sowie eine niedrigere Zahl von Verkehrsunfällen während des Lockdowns. In Schweden und Spanien hingegen wurde im gleichen Zeitraum eine Übersterblichkeit festgestellt.

Für Schweden, das vergleichsweise weniger restriktive Maßnahmen als Deutschland hatte, ermittelten die Forscher eine Übersterblichkeit von drei Prozent. Ursächlich dafür könnte die hohe Sterblichkeit in den Alten- und Pflegeheimen während der ersten Welle sein. Die Übersterblichkeit für Spanien beläuft sich der Studie zufolge auf acht Prozent. Der Grund hierfür könnte laut ein Mangel an Ärzten und Pflegekräften sowie Tests und Schutzausrüstung sein, der dort zu Beginn der Corona-Krise herrschte.

"Man sollte keine Panik verbreiten"

“Unser Ergebnis bedeutet nicht, dass das Coronavirus harmlos ist und es keine Corona-Toten gab. Es zeigt aber auch, dass man bei der Beurteilung maßhalten und keine Panik verbreiten sollte”, fasste Bernd Kowall, einer der Studienautoren, das Resultat zusammen. Die gesamte Studie können Sie unter diesem Link nachlesen.