“Diese hohen Ausgaben für einen einzigen Abend wurden im Kukturausschuss der Stadt auch emotional diskutiert”, berichtet ÖVP-Kultursprecher Peter Eppinger. Die ÖVP hätte vorgeschlagen, auch mit der für den Eröffnungsabend des Kultursommers kalkulierten Summe die heimischen Künstler zu unterstützen, die in den Monaten der Corona-Pandemie besonders heftig unter den Absagen und Konzerthaussperren gelitten haben.

Mit der Mehrheit von SPÖ und den NEOS ist nun jedoch die Finanzierung des Eröffnungsfestes am 3. Juli abgesegnet worden: Der Abend kostet die Steuerzahler 209.500 € – bei einem etwa vierstündigen Programm kommt die Stunde auf 52.375 €, jede einzelne Minute auf 872,91 €.

Auch Budget für Kultursommer von vier auf sechs Millionen € erhöht

Um 209.500 € Steuergeld werden beim Eröffnungsabend des Wiener Kultursommers auf dem Rathausplatz das ORF Radio Symphonie Orchester finanziert, außerdem dürfen die Festgäste einem Text des Schriftstellers Michael Köhlmeier lauschen. “Das ist ja alles schön und gut. Aber in Zeiten wie diesen wäre doch etwas Sparsamkeit und Vernunft angesagt”, kritisiert Peter Eppinger (ÖVP) die Höhe der Ausgaben für ein einmaliges Event.

Noch dazu hätte die rot-pinke Stadtregierung ohnehin schon das Budget des gesamten Kultursommers von vier auf sechs Millionen € erhöht. Eppinger: “Das war ja gut so, dass speziell heuer mehr Künstler gefördert werden. Aber an einem Abend derart viel, Steuergeld rauszuschießen, das ist nicht vertretbar.”

Im Wiener Kultursommer werden heuer ab 3. Juli 2000 Künstler auf 40 verschiedenen Standorten performen, die Veranstaltungsreihe soll laut den Organisatoren Wien “mit Live-Kultur und neuer Lebensfreude durchfluten”.

Wie berichtet deckt auch ein internes Papier der Stadtregierung auf, was Wien bisher für Schutz- und Gegenmaßnahmen in der Pandemie ausgegeben hat: In den knapp 600 Millionen € sind auch 39 Millionen € für den sogenannten Schnitzlgutschein und 44 Millionen € für Mehrausgaben für die Mindestsicherungsbezieher enthalten.