In den meisten Staaten der Europäischen Union herrscht die „Lockdownerei“. Im Osten Österreichs warnen Mediziner vor dem Ernst der Lage. Die Zahlen der Covid-Infektionen explodieren erneut – doch Impfungen bleiben Mangelware. Die Durchimpfungsrate steigt viel zu langsam. Angesicht dieser Entwicklung sorgt eine Zahl besonders für Unverständnis: 77 Millionen Impfdosen exportierte die EU bislang. Für die eigenen Mitgliedstaaten blieben 88 Millionen.

Lediglich 4,1% der Bevölkerung geimpft

Wäre die Exportware hier geblieben, dann hätten die EU-Staaten Aussicht, früher aus dem frustrierenden Kreislauf von Lockdown, Lockerungen und abermaligem Lockdown herauszukommen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bestätigte, seit Anfang Dezember wurden insgesamt 77 Millionen Dosen exportiert. Von diesen wurden 31 Millionen für das globale Hilfsprogramm Covax bereitgestellt, das dazu beitragen soll, dass auch in armen Ländern zügig geimpft wird. Lediglich 4,1 Prozent der EU-Bevölkerung haben mittlerweile zwei Dosen geimpft bekommen.

Impftempo wird entscheidend sein

Klar ist aber, das Impftempo wird zum Entscheidenden Wachstumstreiber der kommenden Jahre werden. Nur das schnelle Erreichen der Herdenimmunität sichert eine Öffnung der Volkswirtschaft im Innern und ihre Anbindung an die globalen Wertschöpfungsketten.

Heißt im Klartext: Wer schneller impft, kann schneller damit beginnen, seine Wirtschaft zu öffnen.

In Serbien werden sogar schon Migranten geimpft

Die Impfkampagne verläuft indes beispielsweise in Serbien deutlich schneller als in den Ländern der EU. Zwei Millionen von insgesamt sieben Millionen Einwohnern wurden bereits geimpft. Nun hat die Regierung in Belgrad damit begonnen, auch Migranten zu impfen.