In allen Wirtschaftszweigen sind die Emissionen in der EU seit 1990 gesunken – außer beim Verkehr. Hier sind sie um 16 Prozent gestiegen. Überdies hat die EU die CO2-Reduktionsziele für neue Pkw nicht erreicht. Zu einem ernüchternden Befund gelangt nun der Europäische Rechnungshof: Verbrenner stoßen immer noch so viel CO2 aus wie vor zwölf Jahren. Ein Grund: Die Hersteller haben sich bis 2019 auf die Verringerung der im Labor gemessenen Emissionen konzentriert, nicht auf die tatsächlichen. Ein anderer: Die Motoren werden zwar effizienter, aber die Autos immer größer und schwerer.

Brandneue Autos sind stoßen meistens genauso viel CO2 aus wie vor zwölf Jahren.Getty

Vermeintlich umweltfreundlichere Hybridautos in Wahrheit noch umweltschädlicher

Seit 2022 überprüft die EU-Kommission anhand der in Neufahrzeugen eingebauten Kraftstoffverbrauchsmesser die tatsächlichen Emissionen. Hybridautos, die oft als umweltfreundliche Lösung beworben werden, da sie beide Antriebsarten kombinieren, wurden in dem Bericht des Rechnungshofs als weitaus umweltschädlicher eingestuft als von der Automobilindustrie vermutet. Bei Plug-in-Hybridfahrzeugen lag die durchschnittliche Differenz zwischen Labor- und Realemissionen den Prüfern zufolge bei rund 250 Prozent.

Der Europäische Rechnungshof empfiehlt der Kommission, dafür zu sorgen, dass die CO2-Emissionen von Fahrzeugen den von den Herstellern angegebenen Werten entsprechen. Dafür müssten die elektronischen Tools für die Erfassung und Überprüfung von Fahrzeugdaten besser genutzt werden.

"Keine spürbare Verringerung solange Verbrenner überwiegt"

Aus Sicht des EU-Rechnungshofs gibt es nur eine Lösung: Noch mehr E-Autos. “Eine echte und spürbare Verringerung der CO2-Emissionen von Fahrzeugen wird es nicht geben, solange der Verbrennungsmotor überwiegt. Gleichzeitig ist die Umstellung der EU-Autoflotte auf Elektromobilität ein großes Vorhaben“, unterstrich Pietro Russo, Mitglied des Europäischen Rechnungshofs, der die Prüfung leitete.

Daten aus Österreich verspätet eingereicht

Die Situation in Österreich wurde nicht speziell unter die Lupe genommen. Generell weist der Bericht auf den schwerfälligen Prozess für die Erhebung und Überprüfung der Emissions-Daten hin. In diesem Zusammenhang wird unter anderem auch Österreich erwähnt. Österreich war einer von 13 Mitgliedstaaten, die die Daten für 2020 verspätet gemeldet haben. Der Bericht prangert hier Probleme im Zusammenhang mit fehlenden Angaben bei der Anzahl der gemeldeten neu zugelassenen Fahrzeuge an.