Es war kein Titel wie jeder andere. Doch nach dem 3:1 Sieg gegen Potsdam stand MTV Stuttgart als Damen-Volleyballmeister fest. Besonders Tore Aleksandersen freute sich über den Sieg und den Gewinn der Meisterschaft. Es stand lange Zeit nicht fest, ob der Norweger überhaupt das Finale erleben wird. Aleksandersen hat nämlich Prostatakrebs im Endstadium. Die Erkrankung machte der Trainer im Jänner öffentlich.

Aktuell unterzieht sich Aleksandersen einer Immuntherapie. Aufgrund dessen ist es ihm nicht möglich, die Auswärtsfahrten mit seinem Team anzutreten. Dennoch reiste er nach Potsdam, um den emotionalen Moment mitzuerleben. Nach dem Gewinn der Meisterschaft flossen Tränen. Der norwegische Volleyball-Trainer äußerte sich nach dem Spiel gegenüber RTL: “Das war nochmal ein Spaß! Ich bin glücklich, dass ich an diesem Wochenende mit dabei war und das miterleben durfte.”

Verein bereitet sich auf den schlimmsten Fall vor

Natürlich wurde nach dem Sieg auch gebührend gefeiert. “Eine Meisterschaft ist immer etwas Besonderes. Und dieser Titel ist schon extra schön, weil wir unsere Herausforderungen in diesem Jahr hatten. Noch mehr aber, weil wir in dieser Spielzeit nur zwei Spiele verloren haben. Wir haben den Titel wirklich verdient,” betonte Aleksandersen. Dazu gehört natürlich auch ein Gläschen Sekt.

Der Verein sicherte dem Trainer jedenfalls volle Unterstützung zu. Das stellte auch Sportdirektorin Kim Oszvald-Renkema klar: “Seine Zukunft ist sehr unsicher. Wir hoffen mit ihm, dass die Therapie anschlägt und wenn es gesundheitlich geht, macht er weiter.” Dennoch bereitet man sich auf den schlimmsten Fall vor. Co-Trainer Konstantin Bitter soll als möglicher Nachfolger übernehmen.

Der Norweger gab sich dennoch kämpferisch. In den kommenden Tagen will er erst einmal spazieren gehen. Anschließend geht es zur Behandlung. Dort würde er erfahren, wie es weiter geht. Anschließend möchte der Volleyball-Trainer zu seiner Familie nach Norwegen.