Vier Spiele – davon ein Sieg, zwei Niederlagen und ein Unentschieden! Das ist die Bilanz von Ralf Rangnick nach dem ersten Lehrgang. Trotz der jüngsten 0:2 Pleite in Dänemark zeigt man sich beim ÖFB für die Zukunft optimistisch. Die Richtung stimmt! Das österreichische Nationalteam spielte über weite Strecken erfrischenden Offensivfußball, ganz nach dem Geschmack von Ralf Rangnick.

Einzig das Spiel in Dänemark war ein Wehrmutstropfen. Man merkte, dass die Kraft nach einer langen und kräftezerrenden Saison langsam aber sicher zu Ende gehen. Die Dänen waren die klar bessere Mannschaft. Das musste auch der Deutsche eingestehen: “Das Ergebnis geht in Ordnung”, meinte der “Fußball-Professor.” Laut Rangnick war man vor allem in taktischen Belangen unterlegen. “Wir hatten vor allem im taktischen Bereich Probleme, hatten gegen das 3-4-4 der Dänen immer wieder Probleme, mutig nach vorne zu schieben und sind deshalb das eine oder andere Mal zu spät gekommen.”

Ralf Rangnick war nach dem Spiel gegen Dänemark sichtlich enttäuschtAPA/ROBERT JAEGER

Gegen Top-Teams wie Dänemark muss nun einmal alles passen. Das weiß auch der ÖFB-Teamchef: “Wir haben gesehen, dass wir gegen solche Gegner nur dann eine Chance haben, wenn die Dinge bis ins kleinste Detail funktionieren. Das war heute nicht der Fall”, bilanzierte Rangnick und gab zu: “Heute haben wir nicht gut genug gespielt, deshalb mus man diese Niederlage auch akzeptieren.”

Auch das Fazit der Spieler nach den ersten vier Spielen fiel unisono positiv aus. Dennoch sieht die Mannschaft in einigen Punkten Verbesserungsbedarf. “Man muss nach so einer Niederlage offen und ehrlich zugeben, dass die besser waren. Dann ist man auf dem richtigen Weg”, meinte Xaver Schlager. Der Mittelfeld-Mann war der einzige Akteur, der in allen vier bisherigen Partien unter Rangnick in der Startformation stand – trotz eines im Vorsommer erlittenen Kreuzbandrisses, dessen Folgen er immer noch leicht spürt. “Ich glaube nicht, dass es ein körperliches Problem war”, sagte Schlager über die ÖFB-Chancenlosigkeit in Kopenhagen. “Wir waren einfach nicht ebenbürtig.”

Auch Innenverteidiger Gernot Trauner musste zugeben, dass die Dänen in allen Belangen besser waren: “”Sie zeigen es aber nicht nur gegen uns, das ist eine Top-Top-Mannschaft”, meinte Trauner. “Sie sind eine richtige Einheit und haben immer einen klaren Plan.” Der Oberösterreicher zeigte sich aber auch mit den Entwicklungen des ÖFB-Teams in den vergangenen zwei Wochen zufrieden. “Es ist kein Rückschritt. Man muss den ganzen Lehrgang betrachten, da war sehr viel Positives dabei. Es war über weite Strecken sehr positiv, was wir gezeigt haben. Das soll uns dann Mut geben für die nächsten Aufgaben.”

Heinz Lindner: "Taktisch nicht so clever wie in Wien"

Heinz Lindner musste noch die eine oder andere der Dänen entschärfen, um eine höhere Niederlage zu verhindern. “Taktisch waren wir nicht so clever wie in Wien”, verwies der ÖFB-Keeper auf das 1:2 eine Woche davor, in dem die Österreicher viel besser ausgesehen hatten. Damals stand wie beim folgenden 1:1 gegen Frankreich Patrick Pentz im Tor. Die Einserfrage bleibt vorerst offen. Lindner, der auch beim Rangnick-Debüt gegen Kroatien (3:0) gespielt hatte, zeigte sich mit seinen Leistungen zufrieden. Allerdings könne auch Pentz “sehr stolz” auf die seinigen sein. “Wir sind verschiedene Torhüter, im Endeffekt wird es der Teamchef entscheiden.”