Am Samstag hat es in Nove Mesto (Tschechien) im Verfolgungsrennen einen norwegischen Doppelsieg gegeben. Der norwegische Biathlon-Dominator Johannes Thingnes Bö und dessen Bruder Tarjei waren im Weltcup das Maß aller Dinge. Dabei wurde Bruder-Duo zuvor positiv auf Corona getestet. Das sagte der zweitplatzierte Tarjei Bö (34) dem norwegischen Sender “NRK”. “Wir wissen nicht, ob wir es haben oder nicht. Aber John und ich hatten positive Tests mit einer schwachen Linie.”

Bei der Siegerehrung trugen die beiden Skandinavier anschließend einen Mund-Nasen-Schutz. “Ich glaube nicht, dass wir irgendjemanden angesteckt haben. Wir waren ja auch ganz alleine unterwegs”, sagte Tarjei Bö. Teamkollege Sturla Holm Laegreid war noch vor dem Start nach einem positiven Test abgereist, der Franzose Quentin Fillon Maillet trat wegen einer Corona-Infektion zum Verfolger nicht an und fuhr nach Hause.

Keine spezifischen Corona-Regeln mehr

Kommunikationsdirektor Christian Winkler vom Weltverband IBU sagte der deutschen Presse-Agentur am Sonntag, dass es wie im Tennissport auch im Biathlon “keine spezifischen Regeln” mehr gibt. “Aber es gibt die klare Empfehlung, auf die Gesundheit der Athleten zu achten.” Letztendlich sei es jedoch eine Teamentscheidung.

“Wir haben uns während des Aufwärmens und im Rennen gut gefühlt”, betonte Tarjei Bö. Sie gingen auch an den Start, um im Kampf um den Gesamtweltcup keine Punkte liegenzulassen, denn seit dieser Saison gibt es keine Streichergebnisse mehr. “Das passiert, wenn man ein Rennen nicht ausbügeln kann”, sagte Johannes Thingnes Bö.

Der Schweden Sebastian Samuelsson zeigte Verständnis. “Ich verstehe, dass man laufen will, wenn man den Weltcup anführt. Viele von uns haben das der IBU bei der Vorstellung der Regeländerung gesagt. Das Risiko besteht darin, dass manche antreten, auch wenn sie nicht vollständig gesund sind”, meinte der Massenstart-Weltmeister. Er habe das beim Weltcup in Frankreich Ende Dezember gemacht. Die Gesundheit sei das Wichtigste, aber man verspüre einen gewissen Druck, erklärte der 35-Jährige.