Wladimir Putin wurde trotz schwerer Verluste für die russische Wirtschaft von den Sanktionen nicht, wie ursprünglich von der EU erhofft, in die Knie gezwungen. Dass der Kreml nun aber deutlich mehr an Deutschland verdient, als vor den Import-Beschränkungen, ist verwunderlich.

Erhöhte Gaspreise machen jeglichen Schaden wett

Die EU hat zwar seit März den Import vieler Güter aus Russland beschränkt – dazu gehören Fisch, Kohle, Stahl, Holz, Zement bis hin zu Schnaps – aufgrund der gestiegenen Preise für das dringend benötigte Gas kompensierte der Ankauf jedoch jeglichen Schaden für das sanktionierte Land.

Im Vergleich zum Mai 2021 beträgt der Zuwachs 39 Prozent.

Das zeigen neue Zahlen des statistischen Amts in Wiesbaden. 3,5 Milliarden Euro überwiesen deutsche Abnehmer allein im Juni an russische Lieferanten. Gegenüber Mai entspricht das – trotz Krieg und Sanktionen – einem Plus von fast fünf Prozent. Im Vergleich zum Mai 2021 beträgt der Zuwachs sogar 39 Prozent.

Im gesamten ersten Halbjahr betrugen Russlands Erlöse aus dem Deutschland-Geschäft in Summe 22,6 Milliarden Euro. Mehr als im bisherigen Rekordjahr 2012. Im Vergleich zum sanktionsfreien Vorjahr 2021 verdient Russland nun ganze 52 Prozent mehr.