Wie die Strabag weiter mitteilte, seien auch ihr weitere Details des Milliarden-Deals nicht bekannt. So sei unklar, ob die russische Tochter der Raiffeisen Bank International (RBI) den Anteil wie geplant erwerben kann.

Die Strabag könne nicht abschätzen, ob die Übertragung Auswirkungen auf die Kaufpläne der Raiffeisen Russland habe. Der Baukonzern selbst betrachtet das Aktienpaket jedenfalls weiterhin als sanktioniert. “Insbesondere eine sanktionsrechtliche Prüfung kann daher derzeit nicht erfolgen, so dass die Gesellschaft weiterhin davon ausgeht, dass die Strabag-Aktien der MKAO Rasperia Trading Limited gemäß EU-Sanktionsverordnung eingefroren sind”, schreibt das Unternehmen am Mittwoch.

Raiffeisen will Sanktionsvorschriften eingehalten haben

Für die RBI könnte die Übertragung jedoch ein erster Schritt sein, um ihr Exposure in Russland deutlich zu reduzieren. Im Dezember 2023 hatte die Bank angekündigt, den Deripaska-Anteil der Strabag über ihre russische Tochter, die Raiffeisen Russland, erwerben zu wollen. Als möglicher Kaufpreis für das Aktienpaket von Deripaska wurden damals 1,5 Mrd. Euro genannt. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2023 belief sich das Eigenkapital der Raiffeisen Russland auf 4,45 Mrd. Euro.

Die Raiffeisen Russland soll dann nach Vorstellung der RBI das Aktienpaket in Form einer Sachdividende an die Konzernmutter in Wien übertragen. Die RBI würde den Anteil dann über eine Beteiligungsfirma halten, dessen Geschäftsführer der Unternehmer Stephan Zöchling ist. Zöchling ist Miteigentümer des steirischen Auspuffspezialisten Remus und soll laut Medienberichten für Deripaska gearbeitet haben. Vergangene Woche hatte die RBI in einem Statement erklärt, dass sie alle geltenden Sanktionen sorgfältig überprüft habe, bevor die Transaktion im Dezember angekündigt worden war.