Boris Becker bleibt trotz seiner Verurteilung Namensgeber einer Tennisakademie in Hochheim. Die deutsche Tennis-Legende wurde von einem Gericht in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Grund dafür waren mehrere Insolvenzstraftaten. Der frühere Ausnahmesportler hatte Vermögen im Wert von mehr als einer Million Euro in seinem Insolvenzverfahren nicht offengelegt. Vor drei Wochen hatte eine Jury Becker deshalb in mehreren Anklagepunkten schuldig gesprochen. Von diesen zweieinhalb Jahren muss er mindestens die Hälfte absitzen. Becker beteuerte stets seine Unschuld, kann allerdings gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen.

Die Tennisakademie in Hochheim trägt jedenfalls nach wie vor seinen Namen. Die Tennisakademie wird vom Wiesbadener Unternehmer Khaled Ezzedine betrieben. Dieser hat sich gemeinsam mit Beckers Anwalt Christian-Oliver Moser darauf verständigt, dass Becker Namensträger bleibt.

“Die Menschen lieben es, wenn einer loyal ist und verzeihen kann und wenn man nicht auf jemanden eintritt, der schon am Boden liegt”, sagte Ezzedine dem “Spiegel”. Moser bestätigte dem “Spiegel” die Vereinbarung. Die “Boris Becker International Tennis Academy” soll nach Angaben Ezzedines mit unter anderem 18 Außen- und 22 Hallenplätzen, einem Hotel und einem Internat für bis zu 170 Kinder die größte Tennisschule Deutschlands werden. Die Fertigstellung soll frühestens im Herbst 2024 erfolgen.