Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten, Verschwörung zur Behinderung der Beglaubigung des Wahlsieges von Präsident Joe Biden am 6. Januar 2021, Behinderung und Verschwörung gegen das Wahlrecht – das sind die neuen Anklagepunkte gegen Donald Trump (77). In der Anklageschrift wird er als einziger Beschuldigter genannt, aber es ist auch von sechs nicht näher genannten mutmaßlichen Mitverschwörern zu lesen.

Bei einer Verurteilung drohen dem Multi-Millionär und Politiker insgesamt 55 Jahre Haft:

– Verschwörung zum Betrug der USA: 5 Jahre
– Verschwörung zur Behinderung eines offiziellen Verfahrens: 20 Jahre
– Behinderung eines behördlichen Verfahrens: 20 Jahre
– Verschwörung gegen das geltende Gesetz: 10 Jahre

In dieser Causa um den weltweit für Aufsehen erregenden Sturm auf das Kapitol am 6.  Jänner 2021 muss sich Donald Trump laut Anklageschrift am Donnerstag um 16 Uhr Ortszeit (22 Uhr MESZ) vor einem Bundesgericht in Washington einzufinden.

Vergleicht jetzt die Justiz in den USA mit jener unter Hitler: Donald Trump (77)

Trump will mit seinem Märtyrer-Status punkten

Dieses Verfahren ist nun bereits die zweite Anklage auf Bundesebene gegen den Republikaner und die insgesamt dritte Anklage wegen einer Straftat. Trump will bei der Präsidentenwahl im kommenden Jahr erneut antreten und streitet alle Vorwürfe ab. Er und seine tausenden Anhänger werten jedes juristische Vorgehen gegen ihn als Versuch seiner Gegner, ihn von einem Wiedereinzug ins Weiße Haus abzuhalten.

Diese Erklärung zu den Anklagen wird auch in einer ersten Stellungnahme seines Medienteams verwendet, berichtet die ARD-Tagesschau: Auch die aktuelle Anklage sei ein weiterer Versuch der Regierung von Präsident Joe Biden, in die Präsidentenwahl 2024 einzugreifen. Dies erinnere an das Vorgehen in Nazi-Deutschland und in anderen autoritären Regimen. Trump habe stets das Gesetz befolgt.

6. Jänner 2021: der Sturm auf das Kapitol in Washington.

Trotz aller Ermittlungen: Trump liegt in den Umfragen an der Spitze.

Schon im April dieses Jahres musste Trump in New York wegen Schmiergeld-Zahlungen an Pornostar Stormy Daniels (44) Fingerabdrücke abgeben. Dann stand der Ex-Präsident im Juni in Miami wegen mutmaßlich illegaler Aufbewahrung von Geheimakten in seinem Mar-a-Lago-Resort vor Gericht. Und im Bundesstaat Georgia könnte ihm ein weiteres Gerichtsverfahren wegen des Verdachts der Wahlmanipulation drohen.

All diese Ermittlungen und Anklagen könnten aber nicht den gewünschten Effekt haben: Trump setzt auf den Märtyrerstatus und nutzt sogar die Verfahren der Justiz für seinen bereits begonnenen Wahlkampf für eine weitere Amtszeit als US-Präsident. Bisher liegt er in den Umfragen unter den Republikanern mit großem Abstand voran – der eXXpress berichtete.

Trump oder Biden - wer wäre der bessere US-Präsident?