Die jetzige Lage an der Front deutet nicht darauf hin, dass die Ukraine noch einen militärischen Vorteil erlangen kann, meint der tschechische Präsident Petr Pavel. Die Zeit arbeite zugunsten Russlands, das über eine stärkere Mobilisierungsbasis für seine Streitkräfte verfügt, kommentiert der General a. D. der Tschechischen Armee, der bis 2015 Leiter des Generalstabs und anschließend bis 2018 Vorsitzender des NATO-Militärausschusses war. Er rechnet schon bald mit Verhandlungen.

Russland zieht Konflikt in die Länge, denn die Zeit arbeitet für es

Pavel unterstreicht: „Verhandlungen könnten nächstes Jahr beginnen, da die Entwicklungen nicht darauf hindeuten, dass die ukrainische Seite einen militärischen Vorteil erlangen wird. Die Zeit arbeitet jetzt zu Gunsten Russlands“. Indem Moskau nämlich Zeit gewinnt, „wird es auch in der Lage sein, seine Ausrüstung aufzustocken, die ihm seit langem fehlt. Wir sehen massive Lieferungen aus Nordkorea, wir sehen Versuche, die Sanktionen zu umgehen“.

Dem tschechischen Präsidenten zufolge ist vor allem eines klar: Russland versuche den Konflikt zu verlängern. Pavel glaubt, dass der Kreml auch auf die Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr warten könnte.

Unterstützung für die Ukraine wird weitergehen

Gleichzeitig ist Tschechiens Präsident überzeugt, dass der Westen die Ukraine weiterhin unterstützen sollte. „Die Situation ist nicht uneingeschränkt positiv. Positiv für die Ukraine sollte sein, dass wir auf ihrer Seite stehen und sie bei der Erreichung ihrer Ziele unterstützen sollten. Wir für unseren Teil haben keine andere Wahl, als unsere Unterstützung fortzusetzen.“