Schlaf ist gesund – das ist Fakt. Wer ausreichend schläft, ist nicht nur fitter, aufnahmefähiger, kann besser denken und hat generell mehr Energie für den Tag und all die Dinge, die er für uns bereithält – nein: Schlaf macht uns auch “schöner” und offenbar auch schlanker. Zu diesem Ergebnis ist eine neue Studie nun gekommen, die soeben von JAMA Internal Medicine* veröffentlicht wurde. Sie besagt, dass mehr Schlaf jede Nacht die Gewichtsabnahme erleichtern kann.

Schon 1,2 Stunden mehr pro Nacht können die Kalorienaufnahme unter Tags signifikant reduzieren

Teilnehmer der Studie, die jede Nacht etwa 1,2 Stunden länger schliefen, reduzierten ihre Kalorienaufnahme unter Tags im Durchschnitt um 270 Kilokalorien. Wenn man seinem Körper über einen Zeitraum von drei Jahren kontinuierlich mehr Schlaf gönnt, könnte man so also beinahe 12 Kilo abnehmen, sagen Forscher.

Frühere Untersuchungen haben ergeben, dass Schlafmangel dazu führt, dass Menschen mehr essen und die Wahrscheinlichkeit einer Gewichtszunahme im Laufe der Zeit erhöht. Gesunde Schlafgewohnheiten jedoch können im Laufe der Zeit zu einem Gewichtsverlust führen, wie die JAMA-Studie nun belegt: “Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass ausreichend Schlaf ein Wendepunkt in unserem Kampf gegen die Adipositas-Epidemie als Gesellschaft sein könnte“, sagt Dr. Estra Tasali, Direktorin des UChicago Sleep Center an der University of Chicago Medicine, die an der Studie mitgearbeitet hat.

Wer mehr schläft, isst weniger

Tasali meint, dass es mehrere Faktoren gibt, die dazu beitragen, dass mehr Schlaf zu einer geringeren Kalorienaufnahme führt. Einerseits ist bereits bekannt, dass Schlaf appetitregulierende Hormone beeinflusst: “Forschungen haben gezeigt, dass Schlafentzug den Spiegel des Stresshormons Cortisol erhöhen und den Spiegel des Appetit kontrollierenden Hormons Leptin im Körper senken kann“, erklärt Schlafexperte und Coach Ryan Fiorenzi, der auch Gründer des Unternehmens “StartSleeping.org” ist.

Wenn der Körper nicht die Signale erhält, die er in seinem typischen Schlaf-Wach-Zyklus zu empfangen gewohnt ist, kann er versuchen, dies auf andere Weise zu kompensieren und nach kalorienreichen Lebensmitteln suchen, fügt Fiorenzi hinzu. Und nicht nur das: Unser Schlaf kann auch zirkadiane Rhythmusfaktoren beeinflussen und sich so darauf auswirken, wann Menschen essen.

Wer über einen längeren Zeitraum zu wenig schläft, kann mit schwerwiegenden gesundheitliche Folgen konfrontiert werden. Chronischer Schlafmangel kann zur Entwicklung verschiedener Gesundheitszustände, einschließlich Fettleibigkeit, beitragen.

Mehr als sieben Stunden Schlaf pro Nacht sind ideal

Diese Studie trägt zu den wachsenden Beweisen bei, dass Schlaf eine entscheidende Komponente der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens ist. Mittlerweile gibt es mehrere Studien, die einen direkten Zusammenhang zwischen kurzer Schlafdauer und Fettleibigkeit gefunden haben: Eine davon belegt, dass Menschen, die weniger als 6 Stunden pro Nacht schlafen, häufiger an Fettleibigkeit leiden als Menschen, die mehr als 7 Stunden pro Nacht ruhen.

“Es wird immer deutlicher, dass guter Schlaf entscheidend für Gesundheit und Wohlbefinden ist – einschließlich Gewichtsverlust. Und dieser schlechte Schlaf ist ein signifikanter Risikofaktor für Gewichtszunahme und Stoffwechselstörungen“, meint Fiorenzi abschließend.

Für die Studie rekrutierten Forscher 80 Erwachsene im Alter von 21 bis 40 Jahren mit Fettleibigkeit, die gewöhnlich weniger als 6,5 Stunden pro Nacht schliefen.