Die Türkei mit ihren rund 84 Millionen Einwohnern kämpft seit Wochen mit hohen Corona-Fallzahlen. Am Montag lag die offizielle Zahl der Neuinfektionen bei rund 37.000 Fällen, vor knapp zwei Wochen hatte das Gesundheitsministerium sogar noch mehr als 60.000 tägliche Neuinfektionen gemeldet. Zu Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan Mitte April mussten deswegen bereits Cafés und Restaurants schließen und auf Lieferservice umstellen.

Ziel sind 5000 Neuinfektionen pro Tag

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Montag gesagt, Ziel sei es, die Zahl der Neuinfektionen auf weniger als 5.000 Fälle pro Tag zu reduzieren. Ab Donnerstag gelten deswegen nun strenge Regeln. Bis zum 19. Mai dürfen die Türken nur noch aus triftigen Gründen, wie Einkaufen, auf die Straße. Auch Personen, die im Gesundheitswesen oder im Baugewerbe arbeiten, sind von den Ausganssperren ausgenommen. Ebenfalls von der Regelung nicht betroffen sollen Urlauber sein – sie dürfen sich frei und ohne Einschränkungen bewegen.

Die Fallzahlen sind vor allem in der Millionenmetropole Istanbul extrem hoch. Das Gesundheitsministerium teilte am Montag mit, die Sieben-Tage-Inzidenz liege dort bei rund 850 Fällen pro 100.000 Einwohner. Auch die westtürkische Provinz Canakkale ist stark betroffen.