Dominic Thiem steht im erweiterten Davis-Cup-Aufgebot von Kapitän Jürgen Melzer. Am 16./17. September kommt es zum Länderspiel gegen Pakistan. Allerdings könnte der Lichtenwörther auch in Tulln aufschlagen. Dies ist jedoch vom Abschneiden bei den US Open abhängig. Je nachdem, wie weit Dominic Thiem in New York kommt ist auch ein Antreten des ehemaligen Weltranglistendritten beim vorher ebenfalls auf der Anlage des TC Tulln angesetzten APT-Challengerturnier (4.-10.9.) nicht ausgeschlossen. Den Tullner “Tennis-Festwochen” sehen die Verantwortlichen erfreut entgegen.

Melzer hat bezüglich Davis Cup mit allen Spielern gesprochen. Das betonte der Kapitän auf einer Pressekonferenz am heutigen Montag in Tulln. Man habe sich darüber hinaus für einen Belag (Sand, Anmerkung) entscheiden müssen. Thiem sei im erweiterten Kader drinnen. “Ich kann noch nicht sagen, ob er spielt. Da muss ich die nächsten Wochen einfach abwarten”, fügte der Sportdirektor im ÖTV an.

Dominic Thiem steht im erweiterten Kader von Davis-Cup-Kapitän Jürgen MelzerAPA/GEORG HOCHMUTH

Thiem hat seine Teilnahme am Challenger in Salzburg angekündigt. Die Salzburg Open gehen in dieser Woche über die Bühne. Das lässt die Agentur Champ Events, die beide Veranstaltungen in der Blumenstadt an der Donau ausrichtet, auch hoffen. “Ich wünsche ihm, dass er in Amerika lange und gut spielen wird, aber es könnte für ihn sicher ein Thema sein. Ansonsten hoffe ich, dass alle unsere Österreicher die Chance nützen”, sagte Turnierdirektor Florian Leitgeb. “Es können Tennis-Festwochen werden.”

Im Vorjahr gab es beim ATP-Challenger in Niederösterreich mehr als 4000 Zuschauer. Außerdem führte der neiderösterreichische Sportlandesrat Jochen Danninger in diesem Jahr einen Preis-Nachlass von 25 Prozent für Besitzer der NÖ-Card ein. Darüber hinaus soll es ein Training für Nachwuchsspieler mit den Stars des Österreichischen Tennisverbandes geben. Martin Ohneberg, der Präsident des Österreichischen Tennisverbandes, sieht das Event-Doppel als “wirtschaftlich sehr vernünftige Entscheidung”, für den Davis Cup werde die Infrastruktur des Challengers genützt. Um den Center Court wird eine Zuschauertribüne für 1500 Personen errichtet.

Melzer streicht internationale Bedeutung hervor

Melzer strich die Wichtigkeit heimischer Tennisturniere von internationaler Bedeutung hervor. Die Spieler sparen sich dadurch Reisekosten. “Wir haben uns immer gefragt, was machen andere Länder so gut, was macht Italien so gut. Warum haben die auf einmal so viele internationale Spieler, die vorne mithalten können. Die haben einfach extrem viele Turniere, und da sind wir hinterhergehinkt.” Heuer müsse man sich mit dem Angebot nicht verstecken. “Wir haben 19 ITF-Turniere, drei Challenger, zwei ATP-Turniere. Das ist für ein kleines Land wie Österreich definitiv herzeigbar. “Tulln kann ein kleiner Baustein sein, einen Spieler weiterzubringen.” Er freue sich, dass es “zwei richtig coole Tenniswochen” werden.

Der Tullner Bürgermeister Peter Eisenschenk spricht von einer “großen Auszeichnung”. Bernhard Steinböck vom gastgebenden Verein sieht nach der anfänglichen Skepsis im Vorjahr vor dem Challenger und dem dann großen Erfolg ein verändertes Stimmungsbild, man habe nun drei Brücken. “Die Donaubrücke, die Rosenbrücke und die Brücke zum internationalen Tennis.”