Seit das Umwelt- und Verkehrsministerium die Prüfung der Neubauprojekte ankündigt hat, was unter anderem auch den Umfahrungsring im Nordosten Wiens inklusive Lobautunnel betrifft, weht Gewessler heftiger politischer Gegenwind aus den Bundesländern entgegen. Am Freitag hatte sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) an die Seite der Länder gestellt: “Wir brauchen eine gute Infrastruktur, gerade im ländlichen Raum”, argumentierte der Kanzler, er sei “sehr optimistisch, dass sich der Hausverstand durchsetzen wird”, denn es handle sich ja um langjährige Projekte, da sei die Sache eindeutig.

"Die Bundesländer wurden vor den Kopf gestoßen"

“Die Aussagen der Ministerin haben zu massiver Verunsicherung geführt”, legte der türkise Staatssekretär Brunner nach. “Die Bundesländer wurden vor den Kopf gestoßen. Und auch die Bevölkerung erwartet sich bei diesen wichtigen Projekten Verlässlichkeit und Klarheit.” Man brauche “eine rasche Entscheidung, wie es weitergeht”, meinte Brunner. “Da muss die Ministerin Klarheit schaffen.” Man brauche die Projekte vom Lobautunnel bis zur Bodensee-Autobahn.

Man könne natürlich alles hinterfragen, “aber wir brauchen vor allem Rechtssicherheit”, befand Brunner. Es gebe Verfahren, die schon abgeschlossen seien, Millionen an Euro seien investiert worden. “Jetzt hängt alles in der Luft. Die Ministerin lässt sich möglicherweise auf einen jahrelangen Rechtsstreit ein und die Bevölkerung muss weiter auf die Entlastungsprojekte warten.” Es seien “mehr Realismus und Ehrlichkeit in der Klimadebatte” notwendig, glaubt Brunner: “Wer Ja zum Klimaschutz sagt, muss auch Ja zum Infrastrukturausbau sagen.”

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