Tweet des Tages: Wie die Jamaika-Koalition in Deutschland gelingt
Jamaika aus Union, Grünen und FDP scheint auf den ersten Blick unwahrscheinlich, auf den zweiten auch wieder nicht. Denn eigentlich müssen sich in inhaltlichen Fragen ja nur zwei Parteien einig werden, findet Bestsellerautor und Kolumnist Rainer Zitelmann.
Sie müssen sich einigen Robert Habeck (l.) und Annalena Baerbock (M.) von den Grünen, und Christian Lindner (r.) von der FDP. Die Union braucht dann der Einigung nur mehr ihren Segen zu erteilen.APA/AFP/John MACDOUGALL
Viele tippen auf Rot-Schwarz in Deutschland. Dreier-Koalitionen sind schwierig. Im Fall einer Ampel-Koalition (Rot-Grün-Gelb) müssten sich die Liberalen verbiegen. Sie haben sich aber nach den Bundestagswahlen 2017 schon gegen Jamaika (Schwarz-Grün-Gelb) unter Merkel gewehrt. Warum sollten sie jetzt mit zwei Linksparteien noch mehr Zugeständnisse machen? Das Schreckgespenst namens “Rot-Rot-Grün” gibt es ja nicht mehr. Umgekehrt erscheint Jamaika letztlich als Wunschvorstellung gewisser liberal-konservativer Kreise: Warum sollten die Grünen dem Zweitplatzierten – der Union – zum Kanzleramt verhelfen? Das grenzt doch dast an linken Verrat.
Doch möglicherweise ist Jamaika nicht ganz so kompliziert, wie manche meinen. Denn letztlich müssen sich hier nur zwei Parteien in inhaltlichen Fragen einigen – die dritte kann dann schlicht ihren Segen zum Pakt geben. Mit den Worten des Bestsellerautors, Soziologen und Kolumnisten Rainer Zitelmann: “Falls es doch zu Jamaika kommt, genügt es, wenn #FDP und #Grüne sprechen. Oder kennen Sie irgendeinen inhaltlichen Punkt der CDU/CSU, der sich nicht im Programm der FDP oder der Grünen findet?”
Falls es doch zu Jamaika kommt, genügt es, wenn #FDP und #Grüne sprechen. Oder kennen Sie irgendeinen inhaltlichen Punkt der CDU/CSU, der sich nicht im Programm der FDP oder der Grünen findet? (Höchstens bei der CSU, wenn die wieder mit Ideen wie Maut, Mütterrente etc. kommen).
— Dr. Dr. Rainer Zitelmann (@RZitelmann) October 1, 2021
Kommentare
Sie tauschen am Schachbrett nur die Figuren aus. Die Züge bleiben dieselben.
Sehr schön, die “Mutti-Partei” samt ihren gehirnlosen Lemmingen sind vom Wähler/in in die Garage geschoben und der Schlüssel dann weggeworfen worden. Bringt Olaf Scholz die schlimmen Zustände in Deutschland mit seiner norddeutschen Gelassenheit und Ruhe wieder einigermaßen in Ordnung, dann regiert er auch solange wie die post-kommunistische Merkel, die ein Poster hier schon “IM Erika ” genannt hat, ein Deckname, unter welchen Angela Merkel als junges Mädchen für die Stasi gearbeitet haben soll. (siehe NZZ vom 11.6.2019)