Davon konnten sich am Mittwoch Medienvertreter überzeugen, die bei einem der ersten Tests mit dabei sein durften. Das Design der von Siemens Mobility produzierten Züge ähnelt der aktuell modernsten Wiener U-Bahn-Generation. Am auffälligsten ist vermutlich noch das Lichtband an den Stirnseiten, das beim X-Wagen schmaler ist und auch keine V-Form aufweist. Innen fällt auf, dass es mehr Platz gibt, zumindest wenn man stehen möchte.

Die Sitzplätze werden dafür weniger, wobei für die Bestuhlung Schichtholz verwendet wurde. Die Anordnung erfolgt in einer Kombination aus den gewohnten Quersitzen und aus Längssitzen an der Wand. Die Sitze sind rot gefärbt, mit einigen blauen Ausnahmen. Diese sind für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität vorgesehen. Insgesamt können in einer Garnitur 928 Öffi-Passagiere unterwegs sein. Das sind, so betonen die Wiener Linien, 46 mehr als im V-Wagen.

Zweiter Wagen soll bis Ende 2021 geliefert werden

Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ), Arnulf Wolfram, der Vorstandschef von Siemens Mobility Austria und Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer skizzierten bei der Präsentation den weiteren Einsatzplan. Bis Jahresende erfolgt ein Testbetrieb ohne Fahrgäste. Ab 2022 ist dann bereits Probebetrieb im Normaleinsatz auf den Linien U1 bis U4 geplant (die U6 verfügt über ein anderes technisches System und eigene Züge, Anm.). Ab 2026, wenn dann die U5 vom Karlsplatz zum Frankhplatz das Liniennetz ergänzt, wird der X-Wagen dort dann ohne Fahrer unterwegs sein. Die Stationen werden dazu mit Barrieren aus Glas und Bahnsteigtüren ausgestattet.

Noch ist der aus sechs Einzelwagen bestehende Zug – für den via Onlinevoting auch ein eigener Name gesucht wird – eine singuläre Erscheinung. Der zweite X-Wagen soll bis Ende 2021 geliefert werden, 2022 werden im Werk in Simmering fünf weitere gefertigt. Insgesamt wurden 34 Stück bei Siemens bestellt, die bis 2030 auf die Schienen gebracht werde sollen. Für weitere elf Fahrzeuge wurde eine Optionsvereinbarung unterzeichnet. (Apa/red)