“Haben die noch alles im Griff? Wissen die nicht, wie sie uns alle mit den ständigen Regel-Änderungen nerven?”, schimpfte bereits heute um 06.10 Uhr eine verärgerte eXXpress-Leserin am Redaktions-Telefon über den Bildungs- und den Gesundheitsminister. Kein Wunder, dass immer mehr Österreicher sauer auf diese zwei Politiker sind: In der Nacht auf heute wurde in einer Interpunktuation die seit Schulbeginn geltenden Quarantäne-Regeln für alle Klassen wiederum geändert – so wird bei einem aufgetauchten positiv getesteten Fall nun nicht mehr die gesamte Klasse in Quarantäne geschickt, sondern nur der infizierte Schüler und dessen direkte Sitznachbarn. Zu massiv waren die Ausfälle in ganz Österreich: Binnen weniger Tage der von Medizinern ohnehin kritisierten Massen-Testerei waren bereits 400 (!) Schulklassen zu Hause. Und die Kinder durften sich erst nach 14 Tagen “freitesten”, während infizierte heimkommende Urlauber das schon nach fünf Tagen machen konnten …

Jetzt zog das Bildungsministerium offenbar die Notbremse, bevor ein Beinahe-Schul-Lockdown die Realität ist. Was an Absurdität ja kaum noch zu überbieten wäre: Denn just jene Altersgruppe, die am wenigsten von einer schweren Corona-Erkrankung bedroht ist, wäre dann zu Hause einkaserniert, schütteln erfahrene Mediziner über diese Maßnahmen nur noch die Köpfe.

Die neuen, verwirrenden Corona-Regeln

Für absolute Verwirrung sorgt auch die Nicht-Regelung der ebenfalls seit heute, 0.00 Uhr, verpflichtenden FFP2-Maskenregeln:

Alle Kunden im Lebensmitteleinzelhandel müssen FFP2-Maske tragen. Für sonstige Handelsunternehmen sowie Einkaufszentren gilt: Kunden, die geimpft oder genesen sind, müssen keine Maske tragen – Ausnahme Wien, wo aber ein normaler Mund-Nasen-Schutz reicht. Die Kunden müssen einen entsprechenden Nachweis (zum Beispiel “Grüner Pass”) stets bereithalten. Ungeimpfte und nicht genesene Kunden müssen in geschlossenen Räumen eine FFP2-Maske tragen.

Skurril ist unter anderem: Die FFP2-Pflicht gilt bundesweit in Öffis, Supermärkten, Bibliotheken und Museen, nicht aber in kulturellen Einrichtungen, wie Kinos oder Theater. Der Grund: Dort muss ja die 3G-Regel befolgt werden. Eine von mehreren Folgen: Wer in die Bibliothek möchte, braucht einen FFP2-Mundschutz – wer in den Sex-Club möchte, nicht.