Sogar die vergrabene Tatwaffe haben die Spezialisten des Wiener Landeskriminalamts gefunden: In einer Pressekonferenz präsentierten heute LKA-Oberst Michael Mimra und die Staatsanwaltschaft Wien einen großen Ermittlungserfolg – der seit zweieinhalb Jahren gesuchte Täter, der die Ordensbüder in Wien-Strebersdorf überfallen und grausam gequält hat, konnte verhaftet werden. Es handelt sich bei dem damals bewaffneten Räuber um einen obdachlosen Kroaten, der nun in Zagreb festgenommen worden ist.

Jahrelang fehlte vom Täter jede Spur. Auch eine Belohnung von 30.000 Euro, die Veröffentlichung eines Phantombildes und ein Fahndungsaufruf in der ZDF-Sendung “Aktenzeichen XY” brachten zunächst keinen entscheidenden Hinweis.

Hass auf Kirche als Motiv

Dem Täter wurde ein DNA-Treffer zum Verhängnis, berichtete die Staatsanwaltschaft Wien. Das Motiv des Kroaten war nicht die Suche nach Bargeld: Er meinte bei den Vernehmungen, dass er die Kirche hasse und deshalb diesen Raubüberfall begangen habe.

Die Tatwaffe des Räubers wurde ebenfalls gefunden: Er hatte die SIG Sauer 9 mm auf einer Grünfläche vergraben – im Magazin befanden sich sechs Projektile.

Der Täter brach am 27. Dezember 2018 kurz nach Mittag durch die katholische Kirche Maria Immaculata in Strebersdorf ins angrenzende Gebäude der von den Geistlichen betriebenen De La Salle-Schule ein. Nach und nach überwältigte er einen Ordensbruder nach dem anderen. “Die Brutalität und Intensität (des Verbrechens) war auch für mich überraschend”, sagte der erfahrene Leiter des Ermittlungsdienstes des Landeskriminalamts Wien, Oberst Michael Mimra.

Weitere Misshandlungen seien in einem nahegelegenen Büroraum gesetzt worden. Alle Opfer wurden gefesselt und geknebelt. Fünf Schulbrüder sind schwer verletzt worden, einer der Kirchenmänner befand sich sogar “einige Monate”, so Mimra, in Lebensgefahr. Erst nach rund vier Stunden konnte einer der Überfallenen seine Fesseln abstreifen und Hilfe holen.