
Russen drehen beim besetzten AKW Saporischschja der Ukraine den Strom ab
Das von der russischen Armee kontrollierte Atomkraftwerk in Saporischschja ist nach Angaben des Betreibers Energoatom am Donnerstag vollständig vom ukrainischen Stromnetz abgekoppelt worden. Energoatom vermutet, dass Russland das AKW an das Stromnetz der Krim anschließen will.
Wie die ukrainische Betreibergesellschaft Energoatom mitteilte, wurden die beiden zuletzt noch arbeitenden Reaktoren der Anlage vom Netz genommen. Dies sei “das erste Mal in der Geschichte der Anlage” geschehen. Grund seien Brandschäden an Stromleitungen.
Zahlreiche Stromausfälle gemeldet
Es werde daran gearbeitet die beiden Reaktoren wieder an das Netz anzuschließen, teilte Energoatom mit. Das Sicherheitssystem des Atomkraftwerks funktioniere. Zuvor waren aus weiten Teilen der von russischen Truppen kontrollierten Regionen Saporischschja und Cherson Stromausfälle gemeldet.
In den vergangenen Wochen war das größte AKW Europas mehrfach unter Beschuss geraten, was Ängste vor einer Atomkatastrophe schürte. Beide Kriegsparteien machen sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich. Energoatom hat den russischen Besatzern schon mehrfach vorgeworfen, einen Anschluss der Gebiete an das russische Stromnetz vorzubereiten. Der Beschuss von Hochspannungsleitungen sei dabei ein Ablenkungsmanöver, um zuerst die besetzten Gebiete stromlos zu machen und sie dann schrittweise mit dem russischen Netz zu synchronisieren.
Abkoppelung gefährdet notwendige Kühlung
Die Anlage, die sich nicht weit von der von Russland annektierten Halbinsel Krim befindet, verfügt über insgesamt sechs der 15 Reaktoren der Ukraine, die vier Millionen Haushalte mit Strom versorgen können. Die russische Armee hatte das Kraftwerk am 4. März eingenommen.
Eine Abkoppelung vom Stromnetz gefährdet nach Einschätzung von Experten auch die zwingend notwendige Kühlung der Reaktoren. Energoatom vermutet, dass Russland Saporischschja an das Stromnetz der Krim anschließen will.
Kommentare
Jeder beschuldigt die Gegenseite zu beschiessen. Egal wer pulvert. Vermutlich beide. Krieg ohne sich gegenseitig auf den Deckel zu hauen gibts nicht. Dann soll das Teil halt in die Luft fliegen. Der Mensch ist sowieso zu bescheuert um ohne Kriege und Vernichtung zu leben.
Die Russen werden wohl kaum das Kraftwerk beschießen, dass unter eigener Kontrolle steht.
Also hat in den letzten Tagen die Ukraine das Kraftwerk beschossen. Da ist es wohl besser, wenn es abgeschaltet wird.
Es geht nicht um die Wegleitung, sondern um die zuverlässige Zuleitung von Strom, weil das Wasserkraftwerk, was früher den Strom geliefert hat, ebenfalls beschossen wird. Der zugeleitete Strom ist für die Kühlung des Atomkraftwerks.
Warum kritisiert die Ukraine, daß die Russen es an eine sichere Leitung hängen?
Man muß die 4 abgeschalteten Anlagen und die Becken auch kühlen.
Nein es geht darum Strom zu klauen und die Ukraine abzukemmen. Zudem benutzen die Russen das Atomkraftwerk als sichere Miltärbasis also die lagern dort alles was nicht dahin gehört und beschissen von dort die Ukrainer.
Ja
So lange noch nicht Saporoschje steht muss man nicht verzweifeln 😉
das kann sicherheits-technisch sehr bedenklich werden, wenn sich keiner um die kühlung kümmert
exxpress schreibt, “Saporischschja” … das größte AKW Europas, seit wann gehören die den schon dazu?
Geographisch reicht Europa bis zum Ural. Das ist aber weit jenseits des Horizonts mancher Bildungsbürger. 😊
Wenn das KKW vom Netz ist laufen die Notstromdiesel-Generatoren an und versorgen die Systeme mit Not-Strom, damit der Reaktor unter Kontrolle bleibt. Nach 72h sind dann die Kraftstoff-Vorratstanks leer und die Dieselgeneratoren schalten ab. Hoffen wir mal, dass jemand dann volltankt. :-/
AKW Atomkraftwerk Saporischschja “komplett” vom Stromnetz genommen-Brandschäden an Stromleitungen. Alle Menschen wünschen sich die Evidenzbasierte differenziert betrachtete ehrliche Wahrheit in der Berichterstattung. Warum brennen die Stromkabel. Ist die Ursache die Raketenbeschuss Bombardierung durch die Ukraine?