Freunde fürs Leben werden der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev und Holger Friedrich, der Eigentümer und Herausgeber der Berliner Zeitung, wohl nicht mehr. Die beiden haben sich schwer überworfen. Makeiev hatte in einem Postging auf X (Twitter) kritisiert, die „Berliner Zeitung“ sei nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine zu einem Arbeitgeber für ehemalige Mitarbeiter russischer Staatsmedien geworden. Das Blatt markiere ihn in Posts regelmäßig mit Artikeln, die selbst die russische Botschaft gerne teile, so sehr würden dort Realität und Wahrheit über den russischen Angriffskrieg verdreht. Dazu zeigte er ein digitales Logo mit dem Titel „Berliner Volksrepublik Zeitung“. Außerdem kritisierte er einzelne Redakteure namentlich und fragte, ob die Berliner Zeitung das neue Radio Moskau sei?

Berliner Zeitung: "Sind verwundert über die Ausfälle"

Chefredaktion und Herausgeber erklärten, man verwahre sich entschieden gegen die persönliche Diffamierung einzelner Kollegen. „Wir sehen die völlig unbegründeten Attacken gegen namentlich genannte Redakteure und Autoren als versuchte Einschüchterung und mithin als Eingriff in die Pressefreiheit“, hieß es in einer Mitteilung.

Weiter hieß es: „Wir sind verwundert über die Ausfälle, weil es bis zu diesem Post auf X keine einzige direkte Beschwerde des Botschafters an die Redaktion der Berliner Zeitung gegeben hat. Wir erwarten, dass der ukrainische Botschafter die Pressefreiheit in einer europäischen Demokratie respektiert.“