Heutiges Geld existiert großteils in Form von Bits und Bytes auf Rechnern. Das macht es verwundbar für Hacker-Angriffe. Die EZB-Bankenaufsicht warnt nun vor verstärkten Cyber-Attacken auf Finanzinstitute. “Wir haben Banken aufgerufen, ihre Cyber-Vorkehrungsmaßnahmen zu verstärken und sich mit einem möglichen Anstieg der Attacken und der künftigen Gefahr solcher Attacken zu beschäftigen”, sagt EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria am Donnerstag.

Wegen der wachsenden Spannungen rund um den Ukraine-Konflikt sieht die EZB ein erhöhtes Risiko von Hackerangriffen aus Russland.

EZB empfiehlt Mitarbeiter-Schulung für Bedrohungen

Die Geldhäuser sollten ihre Mitarbeiter entsprechend schulen, sagt die EZB, damit solche Bedrohungen besser abgewehrt werden könnten. Zudem sollen sie nach Schwachstellen suchen bei Dienstleistungen, die sie ausgelagert haben.

Die europäische Banken seien bisher im Großen und Ganzen zufriedenstellen durch die Pandemie gekommen, sagt die EZB. Das Kapitalniveau der meisten Institute liege über den festgelegten Anforderungen. Die Institute hätten während der Pandemie solide Kapital- und Liquiditätspositionen aufrechterhalten. In diesem Jahr müssen die Geldhäuser aber etwas mehr Eigenkapital vorhalten: Die Anforderung und Empfehlung für das harte Kernkapital (CET 1) wurde im Schnitt für 2022 leicht auf 10,6 Prozent von bisher 10,5 Prozent erhöht.

Bestände an notleidenden Krediten gesunken

Die Bestände an notleidenden Krediten in den Bankbilanzen sind laut EZB weiter gesunken. Die Geldhäuser hätten ihre Pläne zum Abbau und zum Verkauf solcher Problemkredite konsequent umgesetzt. Die Qualität der Darlehen sei weiterhin recht robust. Allerdings machten die Aufseher Anzeichen für eine sinkende Kreditqualität in jenen Wirtschaftsbereichen aus, die von den Stützungsmaßnahmen in der Virus-Krise am meisten profitiert haben. “Diese Entwicklung gilt es genau zu beobachten”, erklärten die Bankenwächter.