Wie das US-Portal “Defense one” unter Berufung auf ukrainische Quellen meldete, wurden die ersten Starlink-Geräte – die notwendigen Terminals für das Satelliten-Kommunikationssystem Starlink von Elon Musks Unternehmen “SpaceX” –  bereits vor einigen Monaten auf russischer Seite entdeckt. Sie sollen über einen Zwischenhändler in Dubai ins Kriegsgebiet gelangen. Aktuell sollen Moskaus Verbände Dutzende der Terminals entlang der Front nutzen. “Wenn sie Hunderte haben, wird es für uns schwer zu überleben”, sagte eine der ukrainischen Quellen gegenüber “Defense One”.

Starlink ist für die Ukraine ein wichtiges Kommunikationsmittel. Die Regierung in Kiew, die Armee sowie Hilfsorganisationen und Zivilisten verlassen sich auf das System. Der Dienst wird von den ukrainischen Streitkräften vor allem dazu genutzt, um Drohnen zu steuern und Artilleriefeuer zu korrigieren.

Starlink-Terminals werden über dunkle Kanäle gehandelt

Mittlerweile sollen Starlink-Terminals über Online-Shops in Russland angeboten und an Freiwilligen-Organisationen verkauft werden, die die russischen Truppen in den besetzten Gebieten in der Ukraine unterstützen. Dies berichtete das Magazin “Newsweek”.  Demnach bieten russische Versandhändler die Geräte für umgerechnet 3050 Euro, an. Im europäischen Handel ist die Satellitenschüssel mit Router ab etwa 450 Euro zu haben. Der US-Sicherheitsexperte Samuel Bendett berichtete auf X (Twitter) bereits über russische Freiwillige, die Starlink-Geräte für das Militär gekauft hatten.

Hersteller “SpaceX” teilte nach den Berichten mit, dass man keine Geschäftsbeziehungen mit der russischen Regierung und dem russischen Militär habe: “Starlink ist in Russland nicht aktiv, was bedeutet, dass der Dienst in diesem Land nicht funktionieren wird. SpaceX hat Starlink nie in Russland verkauft oder vermarktet, noch hat es Geräte an Standorte in Russland geliefert. Wenn SpaceX Kenntnis davon erlangt, dass ein Starlink-Terminal von einer sanktionierten oder nicht autorisierten Partei verwendet wird, untersuchen wir die Behauptung und ergreifen Maßnahmen, um das Terminal zu deaktivieren”, heißt es in dem Statement des Unternehmens.

Laut “Defense One” könne “SpaceX” den Einsatz von Starlink in den russisch besetzten Gebieten  verhindern. Allerdings sei es möglich, dass Moskaus Militär die Nutzung verschleiere. Russische Soldaten könnten ein falsches GPS-Signal an das Starlink-Terminal senden, sodass es davon ausgeht, der Nutzer befinde sich in von der Ukraine kontrolliertem Gebiet.

Musk: Starlink nicht für militärischen Einsatz gedacht

In der jüngsten Vergangenheit gab es aber immer wieder Probleme um die militärische Nutzung von Starlink. Ukrainische Militärs klagten über Ausfälle bei der Kommunikation. Anfang 2023 teilte “SpaceX” mit, dass Starlink versuche, die Ukraine an der Nutzung des Systems zur Steuerung von Drohnen zu hindern. Begründung: Das Netzwerk sei nie dafür geplant gewesen, als Waffe eingesetzt zu werden. Musk selbst kritisiert regelmäßig, dass die US-Regierung der Ukraine zu viel Hilfe leiste.