Die Ukraine hat in der Nacht auf Sonntag einen umfassenden Drohnenangriff auf Russland gestartet. Er dürfte sich offenbar gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin gerichtet haben. Russlands Flugabwehrsysteme konnten elf ukrainische Drohnen zerstören.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte diesen Vorfall über den Regionen Moskau, Tula, Kaluga und Brjansk. Russland konnte demnach den Angriff aus Kiew erfolgreich vereiteln. Dennoch wurde in Tula ein Mensch leicht verletzt, als Trümmer auf ein Wohnhaus fielen. In der Nähe von Podolsk, im südlichen Moskauer Gebiet, wurde eine weitere Drohne abgewehrt.

Ukraine reagiert offenbar auf Großangriff auf Kiew

Die Situation bleibt unklar, da unabhängige Quellen die Angaben nicht bestätigen konnten. Die betroffenen Regionen liegen alle in relativer Nähe zu Moskau, was die Bedeutung des Angriffs unterstreicht. Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin erklärte auf Telegram, dass ein größerer Drohnenangriff auf die Hauptstadt verhindert worden sei. Ebenso berichtete der Gouverneur des Gebietes Brjansk, Alexander Bogomas, über das Abschießen von zwei Drohnen über seiner Region. Eine offizielle Stellungnahme aus Kiew zu diesen Drohnenangriffen gibt es noch nicht.

Offenbar war der Drohnenangriff der Ukraine eine Reaktion auf einen Großangriff Russlands am Tag zuvor. Die ukrainische Luftwaffe berichtete, in der Nacht zum Samstag 71 russische Drohnen abgeschossen zu haben, wobei ein Großteil der iranischen Schahed-Drohnen über der Hauptstadtregion zerstört wurde. Der Angriff war der Ukraine zufolge der größte auf Kiew seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022.

Mehrere Brände in der ukrainischen Hauptstadt

Kiews Bürgermeister Witali Klitschko berichtete von Trümmern abgeschossener Drohnen, die in der Hauptstadt niedergegangen seien. An mehreren Orten brachen deshalb Brände aus, darunter auch bei einem Wohngebäude und einem Kindergarten. Mehrere Menschen wurden verletzt, darunter ein elfjähriges Kind, und die Bevölkerung wurde aufgefordert, in Notunterkünften zu bleiben, da der Angriff andauerte.

Damit zeigt sich: Der Krieg in der Ukraine wird weiterhin mit ungebrochener Intensität geführt.