Österreichs Ex-Kanzler und Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte über „maßgeschneiderte Angebote der engstmöglichen Anbindung der Ukraine“ an die EU laut nachgedacht. Und diese müssten nicht unbedingt über eine Vollmitgliedschaft laufen.

Russische und ukrainische Medien interpretierten das als kategorisches Nein Wiens zu einem ukrainischen EU-Beitritt, aus Kiew kam deutliche Kritik.

Auch von manchem EU-Politiker kam heftige Kritik: So wurden Schallenberg wie auch alle Österreicher als “Putin-Freunde” kritisiert.

Ziemlich deutliche Kritik am ÖVP-Außenminister auf Twitter.

Auch Neutralitäts-Sager irritierte

Nun kam auch noch “friendly fire” aus den eigenen Reihen dazu: EU-Kommissar Johannes Hahn. schrieb launig auf Twitter, dass er nicht wisse, “was mit Schalli in letzter Zeit los” sei. Und er meinte auch: “Sehr unglückliche Aussagen, auch zur Neutralität.”

So behauptete der Außenminister und Diplomat am Wochenende auch: Die Neutralität sei ein “Element der Selbstdefinition” Österreichs. Allerdings halte er es nicht für richtig, sie infrage zu stellen. Es gehe darum, das westliche Lebensmodell mit seinen Grund- und Freiheitsrechten zu verteidigen, betonte der Außenminister mehrfach. Global gesehen gebe es diese Rechte lediglich in 25 Prozent der Uno-Staaten. “Aber es ist das beste Modell, das wir haben”, betonte Schallenberg.

Soll die Ukraine in die EU aufgenommen werden?