Auf die Frage, ob er selbst als Vermittler in Konflikten zur Verfügung stehe, antwortete der 87-Jährige: “Ich kann beten. Das mache ich. Ich bete viel.” Franziskus ging nicht direkt auf die Frage ein, ob er nach mehr als zwei Jahren Krieg in der Ukraine eine Botschaft für den russischen Präsidenten Wladimir Putin habe. Stattdessen antwortete er mit dem allgemeinen Appell. Vergangenen Monat hatte Franziskus mit einem anderen TV-Interview in der Ukraine für erhebliche Verärgerung gesorgt. Damals empfahl er, über ein Hissen der “weißen Fahne” nachzudenken – in Kriegszeiten allgemein das Zeichen für Kapitulation. Der Vatikan versucht seit längerer Zeit ohne großen Erfolg, zwischen Kiew und Moskau zu vermitteln.

In dem Interview wich Franziskus auch der Frage aus, ob es sich angesichts der Bilder von hungernden palästinensischen Kindern im Gazastreifen um Völkermord handle, wie dies Israel von verschiedenen Seiten vorgeworfen wird. Er sagte lediglich, aus täglichen Telefongesprächen wisse er, dass die Lage im Gazastreifen “sehr, sehr hart” sei.