Es war eigentlich ein gewöhnlicher Marathonlauf, an dem auch Federico Barucco teilnahm. Doch der Ultramarathon-Läufer lief in russischen Farben. Noch dazu hielt er im Ziel einen Schal mit der Aufschrift “Sport ohne Grenzen”. Darauf sah man auch die russische Flagge. Russische und weißrussische Sportler sind aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine ausgeschlossen. Mit dieser Geste wollte Barucco deutlich machen, dass der Ausschluss diskriminierend ist. In den sozialen Medien gab es dabei durchaus positive Kommentare. Allerdings erntete er für seinen Auftritt scharfe Kritik von wütenden Ukrainern.

Das Rennen fand in Frankreich statt. Barucco trat dabei nicht vorrangig mit dem Ziel an, zu gewinnen. Vielmehr wollte er seinen Botschaft vermitteln. Am Ende kam der italienische Läufer als 746. ins Ziel. Insgesamt nahmen 1789 Läufer an diesem Rennen teil. “Sport soll Menschen zusammenbringen und jede Sperre dieser Art ist eine Diskriminierung. Ich möchte russische Athleten unterstützen. Sie wollen ihren Träumen folgen und erleben stattdessen jahrelanges Leid,” begründete der Italiener sein Outfit.

Von anderen Läufern bekam Barucco keine negativen Bemerkungen. Allerdings sah er sich in den sozialen Medien mit Kritik konfrontiert. Vor allem Ukrainer machten ihrem Ärger freien Lauf.

“Die Wahrheit ist, dass Leute aus der Ukraine mich in sozialen Netzwerken fragen, warum ich Russland unterstütze. Sie schreiben mir, dass sie mich für einen guten Sportler halten, aber jetzt habe ich sie enttäuscht”, erzählte der Barucco. In den kommenden Tagen wird er sich jedenfalls gegenüber der Rennveranstaltern rechtfertigen müssen. Diese verlangen von ihm eine Erklärung.