Um einen Krieg zu führen, braucht man Waffen. Handelt es sich um einen längeren Krieg, der so gewaltige Ausmaße angenommen hat, wie jener in der Ukraine, ist eine laufende Waffenproduktion hierfür unerlässlich. Darauf ist die europäische Rüstungsindustrie allerdings nicht vorbereitet, wie der eXXpress schon mehrmals berichtet hat. Dass es die EU bisher nicht verstanden hat, dieses Problem zu lösen, sorgt nun in Kiew für Unmut.

EU hat ihre Versorgungsmängel nicht behoben

Die Europäische Union „weiß nicht, wie man Kriege führt“, meint nun der ukrainische Außenminister gegenüber lokalen Medien. Dmytro Kuleba beschwerte sich über das Versäumnis der EU, die Waffenproduktion seit der russischen Invasion in seinem Land 2022 hochzufahren.

Kuleba (r.) im Gespräch mit seiner deutschen Amtskollegin Annalena Baerbock (l.)APA/AFP/POOL/SAUL LOEB

Moskau hat hingegen weit weniger Probleme damit, seine Waffenproduktion auf die militärischen Ziele des Kremls abzustimmen. „Die Rüstungsindustrie in Russland ist in staatlichem Besitz“, sagte dazu Kuleba. Er sei enttäuscht über die EU: Sie habe es versäumt, ihre Versorgungsmängel zu beheben. „Leider haben unsere Freunde [in Europa] zu viel Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken, wie und wann sie ihre Waffen- und Munitionsproduktion hochfahren sollen. Europa weiß nicht, wie man Kriege führt. Die Produktion von Waffen ist nicht das beliebteste Geschäftsfeld“, fügte er hinzu.