Lesia Zurenko trat im Rahmen der French Open auf die polnische Mitfavoritin Iga Swiatek mit 2:6,0:6. Doch das Spiel nutzte sie auch dazu, um für Unterstüztung für ihr Heimatland zu werben. Aufgrund des russischen Angriffskrieges meinte sie nach dem Spiel, im Rahmen der Tour möglichst nicht gegen Russinnen oder Weißrussinnen auf der Tour spielen zu wollen. Die Qualifikantin dankte Swiatek, dass diese bei ihrer Partie einen Ukraine-Sticker getragen habe.

Zurenko ist jedoh der Meinung, dass mehr Tennis-Profis über die Causa reden müssen. “Ich hasse es, was die russische Propaganda über die Ukraine im Allgemeinen sagt. Ich hasse es wirklich”, ließ die Tennisspielerin (32) wissen. “Ich habe eine ziemliche Wut, weil es einen Haufen Lügen über mein Land gibt, und das schmerzt mich sehr. Ich hätte von den Spielern und Spielerinnen, der WTA und der ATP gerne, dass mehr unterstützt und gezeigt wird, was da wirklich läuft.”

Das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon, dass Ende Juni in London beginnt schloss russische und weißrussische Profis aufgrund der Invasion aus. ATP, WTA und ITF entzogen der Veranstaltung als Sanktion die Vergabe von Weltranglistenpunkten. Beim Rasen-Klassiker geht es damit zwar weiter um Prestige, das Major hat heuer aber ohne Punktevergabe auch bloß einen gewissen Exhibition-Charakter.

"Es schmerzt, um ehrlich zu sein"

Zumindest läuft Zurenko jedoch dann nicht Gefahr, gegen eine Russin oder Weißrussin spielen zu müssen. “Ich fühle mich dabei nicht gut, da es mich daran erinnert, was in meiner Heimat los ist. Es schmerzt, um ehrlich zu sein. Es ist sehr schmerzvoll und ich hoffe immer, dass ich nicht gegen sie spielen muss.” Seit der Invasion am 24. Februar hat Zurenko einmal gegen eine Russin gespielt, unterlag Vera Swonarewa in der Qualifikation von Miami.

Zurenko ist sich noch nicht sicher, ob sie zu solchen Matches überhaupt antreten soll. “Oder soll ich einfach aufgeben, entscheiden, dass ich nicht spiele?”, stellte Zurenko bei der Pressekonferenz nach der Partie gegen Swiatek eine Frage an sich selbst. Russen und Weißrussen spielen als neutrale Aktive auf den Touren, so auch in Paris. Deren Wimbledon-Ausschluss begrüße sie. Zurenko: “Um ehrlich zu sein, es ist kein großer Preis, den sie da zahlen müssen.”