Viel Freude haben die Androschs mit ihrer 350-Quadratmeter-Villa auf dem fast 10.000 Quadratmeter großen Traumgrundstück in Altaussee in der Steiermark jüngst vermutlich nicht gehabt. Pläne, um das Areal sinnvoll zu nutzen, wurden torpediert. Nachdem das Gerücht durchsickerte, wonach auf der Liegenschaft ein Gesundheitshotel entstehen könnte, wurde dagegen mit namhafter Unterstützung Stimmung gemacht. Der Schauspieler Klaus Maria Brandauer sprach sich ebenso dagegen aus wie das Mauthausen-Komitee Österreich. Die Gegner eines Neubau-Projekts fordern den Erhalt der “Kremenezky-Villa”, wie zuerst die “Krone” berichtete.

Die Landhaus-Villa stammt aus dem Jahr 1874, wurde bis zur Machtergreifung durch die NS-Diktatur von der jüdischen Familie Kremenezky bewohnt. Die Nazis enteigneten und arisierten das Anwesen, bis es nach 1945 wieder in den Besitz der Familie gelangte. Die “Vivamayr Sport GmbH” von Hannes Androsch erwarb es vor einigen Jahren. Angeblicher Kaufpreis: 4,5 Millionen Euro.

Fortbestand der historischen Villa jetzt erst recht fraglich

Jetzt soll die Villa um fast das Doppelte verkauft werden. Warum? “Nachdem wir kein zweites Gesundheitshotel mehr errichten wollen, haben wir uns dazu entschlossen, dieses Juwel für andere verfügbar zu machen”, sagte Mehrheitseigentümerin und Androsch-Tochter Natascha Sommerer zur “Krone”.

Die Villa steht nicht unter Denkmalschutz und eine weitere Bebauung auf bis zu 2600 Quadratmeter ist möglich, was erneut die Bedenkenträger auf den Plan ruft. Sie fürchten, dass die “Kremeneszky-Villa” nun als historische Gedenkstätte erst recht verloren gehen könnte.