Hanka Horká (57), die seit 1985 als Sängerin der tschechischen Folk-Band Asonance auf der Bühne stand,  ist am Sonntag gestorben, nachdem sie bewusst eine Coronainfektion riskiert hatte. Das sagte ihr Sohn, Jan Rek, dem tschechischen Radiosender “iRozhlas.cz”.

Sowohl er als auch sein Vater seien geimpft gewesen, nur seine Mutter Hanka nicht. Als sich Jan Rek und Horkás Mann trotz Impfung kurz vor Weihnachten mit dem Coronavirus infiziert hatten, setzte sich Hanka wissentlich einer möglichen Infektion aus: “Sie beschloss, einfach normal mit uns zu leben und sich zu infizieren, anstatt sich impfen zu lassen”, erzählte Rek.

Hanka Horkà erstickte im eigenen Bett

Hanka Horkà hatte sich mit der Delta-Variante des Coronavirus infiziert und einen schweren Verlauf durchgemacht. Zwei Tage vor ihrem Tod, am 14. Jänner, meldete sie sich im Glauben, die Infektion überstanden zu haben, auf Facebook und freute sich auf Theaterbesuche, die Sauna und eine “dringende Reise ans Meer”.

Doch am Sonntag kam der plötzliche Rückfall: Horkà verließ das Haus um einen Spaziergang in der Natur zu machen, doch als sie wieder zurückkam, klagte sie über starke Rückenschmerzen. Wenig später starb sie, sie litt an akuter Atemnot und erstickte in ihrem eigenen Bett.

Hanka Horkà (links vorne) mit ihrer Band "Asonance"Hanka Horka/Facebook

Sohn: "Impfgegner haben Blut an ihren Händen"

Jetzt erhebt ihr Sohn Jan schwere Anschuldigungen gegen die Prager Impfgegner-Bewegung: Diese hätten “Blut an ihren Händen”, weil sie seine Mutter gegen die Coronaimpfung aufgebracht hätten. “Ich weiß genau, wer sie beeinflusst hat. Es macht mich traurig, dass sie Fremden mehr geglaubt hat als ihrer eigenen Familie”, so Rek.

Die Impfgegner hätten seine Mutter einer “Gehirnwäsche” unterzogen und sie gegen die Impfung aufgebracht. “Das haben sie nicht nur mit absolut falschen Informationen geschafft, sondern auch mit ihren Ansichten über ‘natürliche Immunität’ und Antikörper, die man durch eine Infektion bekommt”, erklärte der nun halb verwaiste Sohn der Folk-Sängerin.

Hanka Horkà wollte sich der Infektion aussetzen, um durch ihren Genesenenstatus wieder ins Theater, in die Sauna, und ans Meer zu könnenHanka Horka/Facebook

Horka freute sich auf "freie" Rückkehr ins öffentliche Leben

Hanka Horkà hatte darauf gehofft, durch ihren Genesenen-Status wieder “freier” leben zu können ohne sich impfen zu lassen. In Tschechien gelten sehr ähnliche Corona-Regeln wie in Österreich: Auch dort ist die “2-G-Regel” Voraussetzung für eine Teilnahme an großen Teilen des öffentlichen Leben – wer ins Restaurant oder eine Bar gehen oder Kultur- und Sporteinrichtungen besuchen möchte, muss nachweisen können, geimpft oder genesen zu sein.

In Tschechien leben 10,7 Millionen Menschen, am Dienstag vermeldete unser Nachbarland mehr als 20.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus.

Das war die letzte Nachricht, die Hanka Horkà auf Facebook teilteHanka Horka/Facebook